La Palma / Fuerteventura


Die kanarischen Inseln sind alle vulkanischen Ursprungs. So ist Fuerteventura 20.000.000 Jahre und La Palma 1.700.000 Jahre alt. Im November kann man auf den Kanaren noch schöne Sommertage verleben. Die Temperaturen laden zum Sonnenbaden, Wandern und auch zum Schwimmen ein. Ca. 4,5 h Flugzeit von Deutschland und man ist in einer anderen Welt. Ob all inclusive oder eine hübsche Ferienwohnung, jeder nach seinem Gusto. Und mit ein paar Brocken Spanisch kann man schöne Kontakte mit den Kanarios knüpfen. Oft geht es auch ohne. 
Wir werden, wenn es COVID zulässt, 10 Tage auf La Palma und 20 Tage auf Fuerteventura verweilen. Vielleicht inspiriert das ein- oder andere Foto zu einem Trip auf die Kanaren im kommendenHerbst. 
Viel Spaß beim Lesen wünschen Monika und Rainer 

08.11.2020 Tijarafe, Puntagorda, Las Tricias und Santo Domingo.
Wir starten bei schönem Wetter mit unserem Wagen in den Nordosten von La Palma. Von unserer schönen Wohnung in Casa Rosa bei Punta Tazacorte geht es auf die LP1 zum Mirador El Time. Hier hat man eineherrliche Aussicht auf Tazacorte und Los Llanos, der Stadt am Eingang der Caldera Taburiente. Zur Caldera kommen wir später noch. Jetzt geht es nach Tijarafe. Wie überall auf der Insel gibt es Bananenplantagen, Kiefernwälder, kleine und große Drachenbäume und vieles mehr. In Puntagorda besuchen wir einen der vielen astronomischen Aussichtspunkte auf La Palma. Die Insel ist ein Hotspot für alle Astronomen und Nachtfotografen. Der Miraflores ist einfach zu finden. In Las Tricias erfahren wir in einem Kunstladen, dass es hier ebenfalls einen sog. Punto Astronómico gibt. Eine junge Frau beschreibt mir den Weg dorthin. Im Dunkeln hätte ich den nie gefunden. Der Punkt ist an einer alten Mühle die besichtigtwerden kann hier erfährt man viel über Gofio, einem Grundnahrungsmittel auf den Kanaren. Weiter geht es vorbei an Kiefernwälder, immer kurvenreich der Straße nach. In Santo Domingo angelangt fahren wir wieder nach Puntagorda zurück. Es wird mittlerweile dunkel und so kehren wir im Restaurant Pino de la Virgen zum Abendessen ein. Ich esse Kaninchen und Monika einen Salat. Ausgezeichnet. Danach fahren wir zur Casa Rosa zurück. Der erste Tag war schon mal sehr beeindruckend. 


09.11.2020 Ruta de Volcanos, Fuencaliente, el Faro.
Von Casa Rosa fahren wir nach Los Llanos und weiter über Fuencaliente nach Las Indías, das liegt an der Südspitze von La Palma. Hier besuchen wir die Vulkane San Antonio und Teneguia. Teneguia war 1971 zum letzten Mal ausgebrochen, seine Lava bedeckt einen großen Teil der Südinsel. Am Vulkan San Antonio gibt es ein Infocenter. Dort gibt es viele Informationen über die Vulkane auf La Palma, die Entstehung der kanarischen Inseln, sowie Vulkanaktivitäten weltweit. Auch die Simulation eines Erdbebens der Stärke 5 kann man miterleben und ich sage dazu nur: Katastrophe! Über einen schönen Wanderweg stiefeln wir vorbei am Vulkan Teneguia. Der weit aufgerissene Krater ist gut erkennbar. Danach besteigen wir den Vulkan San Antonio. Ein toller Blick in seine Caldera, das ist der Krater eines Vulkanes, hier sieht du schon wieder Pflanzenwuchs. Beim Abstieg sehen wir einen schönen Regenbogen. Das Tolle daran ist, daß man ihn von oben sieht. Wir machen noch einen Abstecher zum Leuchtturm, El Faro, von Fuencaliente an der Südspitze der Insel. 


10.11.2020 Caldera de Taburiente. Heute steht eine Wanderung in der Caldera de Taburiente auf dem Programm. Die Caldera, also ein Vulkankrater, nimmt einen großen Teil der Insel ein. Sie ist nach Süden offen, die anderen Seiten türmen sich nach Norden hoch bis auf 2426 m Höhe. Hier heißt der höchste Punkt der Insel  Roque de los Muchachos. Wir fahren vom Parkplatz hinter los Barros mit dem Taxi hoch nach Los Brecitos. Von hier wandern wir in circa zweieinhalb Stunden durch Kiefernwälder mit tollen Ausblicken auf die Wände der Caldera zu den Casas de Taburiente. Auf dem benachbarten Campingplatz machen wir eine Brotzeit. Das Wetter ist sehr schön und wir haben ganz tolle Ausblicke was nicht immer selbstverständlich ist. Der Abstieg führt uns 900 Höhenmeter hinunter, vorbei an der Cascada Colorada immer durch den Barranco de las Angustias zum Parkplatz zurück. Nach fast 6h Wanderung kommen wir zufrieden an unserem Mietwagen an. Zur Belohnung essen wir am Mirador Time ein schönes Stück Kuchen. 


12.11.2020 Puntagorda - Roque de los Muchachos.
In Punta Gorda soll es einen kleinen Strand geben, der eigentlich keiner ist. Hier ist im Fels ein Pool eingelassen wo man schwimmen kann, denn oft ist die Meeresströmung hier zu gefährlich. Wir fahren durch den Ort und im Zickzack immer mit dem Blick aufs Meer zum Parkplatz. Nun geht es die 300 Stufen hinunter. In den Felsen eingearbeitet sind kleine, einfache Wohnungen. Diese gehören Wochenendlern die zum Baden herkommen. Leider ist die Flut zu stark das wir hier baden können. Wir schauen der tosenden Gicht zu bevor wir wieder hoch steigen. Unterwegs kehren wir auf ein Bier bei einem Dauerbewohner ein. Er wohnt hier mit seiner Frau sehr einfach. Mit ein wenig spanisch können wir uns unterhalten. Nun fahren wir in gut einer Stunde von 0m auf 2426m hoch zum Roque de los Muchachos. Wir kurven um etliche Barrancos, das sind Schluchten, herum, fahren durch Kiefernwälder und genießen die Aussicht um uns herum. Bald tauchen unterhalb des Gipfels die Kuppeln der großen Teleskope zur Erforschung des Universums auf. Einige Länder haben hier ihre „Kanonen“ platziert. La Palma ist auf der Nordhalbkugel einer der Hotspots für Astrophysik. Durch die Höhe und die trockene Luft kann man besonders gut in den Himmel schauen. Wir spazieren zum Roque und genießen die Weitsicht nach Teneriffa, La Gomera und El Hielo, weitere Kanareninseln. Auch der Ausblick in die Caldera de Taburiente  von oben mit ihren Schluchten und Felszacken  ist gewaltig. Traumhaft! Dort oben schaue ich noch nach Standplätzen für die Nachtfotografie. Leider ist es bisher abends immer bewölkt und ich hoffe in den nächsten  Tagen noch ein paar Fotos machen zu können. Auf der Rückfahrt zum Casa Rosa essen wir im Restaurant Bressit gemütlich zu Abend. Wieder haben wir einen schönen Tag auf La Palma verlebt.


14.11.2020 Piratenbucht Poris de Candelaria. Am Nachmittag starten wir zu unserem kurzweiligen Ausflug. Vom Ortszentrum in Tijarafe fahren wir die steile Straße hinunter nach Poris de Candelaria. Zunächst vorbei an schönen kleinen Ferienhäuschen, später an Bananenplantagen bis zu einem Parkplatz vor einem Aussichtsfelsen. Dieser bietet eine tolle Rundumsicht auf Felsen und Meer. Viele Kandelaberkakteen, wovon dieser Ort seinen Namen hat, zieren den Felsen und die Umgebung.  Die restliche Straße gehen wir zu Fuß steil hinunter bis zur Piratenbucht. Eine gewaltige und eindrucksvolle Schlucht tut sich vor uns auf. Hütten in den Felsen gebaut, aber auch später hinzugekommene Wohnungen dienen Fischern und Palmeros, so heißen die Einwohner von La Palma, als Wochenendunterkünfte. Kleine Balkone, Spülbecken, Stromleitungen, Toiletten - alles ist im riesigen Konzertsaal vorhanden. Selbst ein Naturpool, der zum Schwimmen einlädt, schmiegt sich vor den Behausungen an. Gute Schwimmer können im Sommer auch ins Meer, aber im Herbst und Winter ist die Brandung extrem gefährlich. Am Ende unseres Rundganges baden wir noch im Naturpool. Nachdem wir die steile Straße nach Tijarafe zurückgefahren sind, lassen wir unseren Ausflug mit einer Sangria  ausklingen.


Fuerteventura:


17.11.2020 Heute sind wir mit dem Flugzeug von La Palma aus über Gran Canaria hierher nach Fuerteventura geflogen. Wir wohnen in La Pared im Süden der Insel in einem kleinen Apartment, welches gemütlich eingerichtet ist. Fuerteventura ist anders als La Palma, von der Vegetation her viel karger. Wir waren schon mehrere Male auf dieser schönen Insel, und sie gefällt uns immer noch sehr gut. Vanessa und David sind mittlerweile auch eingetroffen, lange haben sie gezittert ob für sie diese Reise stattfindet. Zunächst wollen wir hier die nächsten zehn Tage bleiben und den Rest unseres Urlaubes in El Cotillo, im Norden der Insel verbringen. Das Wetter ist zur Zeit sehr schön, und für die Jahreszeit besonders warm.

20.11.2020 Punta Jandía und Cofete: Bei schönem Wetter, aber starkem Wind, starten wir mit Vanessa und David einen Ausflug in den äussersten Süden von Fuerteventura. Zunächst fahren wir nach Morro Jable und anschliessend weiter die Pistenstrasse nach Punta Jandía. Hier steht der Faro de Jandía, Faro bedeutet Leuchtturm. Der Atlantik brandet an der Stelle besonders stark gegen die Insel. Wegen Corona sind hier nicht viele Touristen. Auf der Insel sind viele Hotels zu, aber einige Appartmentanlagen sind geöffnet. 
Nun geht es ein Stück die Piste zurück um dann die Paßstrasse nach Cofete, im Südwesten der Insel, zu nehmen. Oben auf dem Pass geniessen wir die herrliche Aussicht auf Cofete. In dieser wilden Umgebung wurde der Kinofilm Exodus gedreht. Damals konnten wir eine Woche nicht hierher fahren. Alles gesperrt. Die Fahrt geht weiter nach Cofete, einem kleinen Weiler. Es gibt ein Restaurtant, ein paar Häuschen und natürlich die Villa Winter. Letztere ist zur Zeit nicht bewohnt und steht im Verruf, Nazigrößen beherbergt zu haben. Hier ist das Meer ebenfalls sehr wild. Schwimmen geht hier gar nicht. Wir stärken uns mit einem Cortado, starker Kaffe mit Milch. Anschließend besichtigen wir die Villa von außen, den Friedhof und bestaunen das Meer mit seinen wuchtigen Wellen. Auf der Rückfahrt machen wir hinter dem Hafen von Morro Jable noch eine Rast am Strand. Zum Abschluss unseres Ausfluges kehren wir im Restaurant La Farola ein. Hier gibt es einen tollen Kanarischen Fischeintopf. Zufrieden fahren wir am Abend nach La Pared zurück.


22.11.2020 Stippvisite in Ajuy: Ajuy, liegt ca. 20km nördlich von La Pared. Bei wieder schönstem Wetter fahren wir die bergige, gut ausgebaute Straße dorthin. Ein kleiner verträumter Ort mit ein paar Restaurants, die alle geöffnet haben, ein kleiner Strand mit schwarzem Sand und die große Höhle, Cueva Negra, sind die Wahrzeichen des Ortes. Es ist immer wieder schön dort zu sein. Vor allem jetzt wo kaum Touristen dort sind. Für die Einwohner natürlich ein Fiasko. 


29.11.2020 El Cotillo: Heute ist der erste Advent und wir befinden uns jetzt seit drei Tagen oben im Norden der Insel Fuerteventura im schönen Fischerort El Cotillo. Hier haben wir einschönes kleines Apartment in der Anlage Los Lagos im Norden des Ortes. Fußläufig befindet sich ein schöner Strand, wo schöne kleine Lagunen zum Baden einladen. Außerhalb dieser Lagunen ist das Badendurch die starke Brandung gefährlich. Hier liegen wir in kleinen Steinburgen, geschützt vom Wind, in der Sonne. Familien mit kleinen Kindern machen hier ebenfalls Urlaub. El Cotillo ist der idealeStandort um die Insel im Norden zu erforschen. Vor allem kann man hier wunderschöne Sonnenuntergänge direkt am Strand beobachten. Gegebenenfalls hat der Romantiker eine Flasche Sekt griffbereit, die man idealerweise zu zweit genießt. Corralejo, la Oliva, Tindaya, und Lajares sind die wichtigsten Ortschaften in der Nachbarschaft. Vulkane laden zum Wandern ein und von Corralejo auskann man mit der Fähre die Insel Isla del Lobos besichtigen. Die Insel Lanzarote ist in Sichtweite und die Fähre ist in 20 Minuten dort. Auch hier gibt es schöne Lokale die zum Fischessen einladen. Eine obligatorische Ladenstraße ist auch vorhanden. Hier lohnt es sich vor allem auf Tabakartikel und Parfüms zu achten, denn diese Artikel sind sehr günstig.


01.12.2020 Isla del Lobos: Von Corralejo nehmen wir die kleine Fähre und setzen zur Isla del Lobos über. Die Überfahrt dorthin verläuft durch ruhiges Wasser und der frische Wind amMorgen tut gut. An der Anlegestelle angekommen, verteilen sich die paar Leute schnell auf der Insel. Wir schlagen den Weg zur Caldera del la Montaña ein, um auf den gleichnamigen Vulkan zu steigen. Der Weg führt an der kargen Vegetation vorbei, immer mit der Aussicht hinüber nach Fuerteventura und Lanzarote. Die letzten 20 Minuten geht es ziemlich steil hoch auf die Caldera. Die Rundumsicht hier oben ist fantastisch. Durch das relativ klare Wetter ist die Aussicht spektakulär. Ganz alleine verzehren wir hier oben unsere Brotzeit. Wir sträuben uns ein wenig den schönen Ort zu verlassen. Auf dem Rückweg gehen wir zu einem Strandabschnitt der durch eine Lagune begrenzt ist. Hier nehmen wir ein frisches Bad und genießen die Sonne, bevor es wieder an die Rückreise geht. Das Meer ist mittlerweile stark aufgewühlt und das Boot hat Schwierigkeiten an der Anlegestelle fest zu machen. Wieder in Corralejo angekommen, nehmen wir noch ein verspätetes Mittagessen in einem der Fischerlokale ein. Am Schluss schlendern wir über die Einkaufsstraße entlang zu unserem Auto.


04.12.2020 Schlußwort: Morgen werden wir gegen 17:00 Uhr den Heimflug antreten. Vier Wochen auf den Kanaren bei wunderschönem Wetter und vielen Erlebnissen haben uns gut getan. Wie man sieht, kann man sich mit ein wenig Mut auch in Coronazeiten einen Freiraum für schöne Stunden schaffen. Insgesamt waren wir in diesem Jahr 20 Wochen unterwegs in Deutschland, Spanien, Österreich, Italien, Schweiz und den Kanaren. Unsere geplante Südamerikareise mussten wir wegen meiner Krankheit Anfang des Jahres und Corona zwar verschieben, dennoch haben wir uns nicht unterkriegen lassen und haben die Nischen genutzt, die sich uns boten. Wir wünschen allen Freunden unseres Reiseblogs noch eine schöne Adventszeit, ein besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Jahr 2021. Möge das kommende Jahr uns langsam, aber sicher aus den Klauen des Virus lassen. Bis zum nächsten Reiseerlebnis grüßen euch von Herzen,

Monika und Rainer