07.11.2021 Cádiz
Monika und ich wollen gerne die nächsten Wochen auf den Kanareninseln Fuerteventura und Lanzarote verbringen. Diesmal mit unserem Wohnmobil Nepomuk. Fuerte kennen wir schon sehr gut, waren wir die
letzten Jahre immer wieder dort. Lanzarote ist Neuland welches wir erkunden wollen.
Anfangs war ich von der Idee nicht so begeistert, aber je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr wuchs die Begeisterung.
Die Kanareninseln sind nicht unbedingt das Wohnmobil Eldorado, gibt es doch recht wenig Infrastruktur für Camper auf den Inseln. Aber wir möchten Abenteuer erleben und uns den Anforderungen stellen.
Erwarten uns schöne Landschaften und tolle Strände.
Mir ist es auch wichtig, mich meinem Hobby dem Fotografieren zu widmen. Auch da werde ich auf meine Kosten kommen.
Von Deutschland starten wir am 01.11. und fahren über Freiburg nach Frankreich. Hier nehmen wir die Route nach Süden über die Landstrassen bis nach Spanien um die Landschaften intensiver zu erleben.
In Spanien meistern wir den Straßendschungel durch Barcelona, weiter nach Valencia und Cordoba. In Cordoba besuchen wir die historische Altstadt über die wir in unserem Spanischunterricht schon
einiges erfahren hatten. Die Mezquita Kathedrale, in der Kirche und Moschee ein Bauwerk darstellt und das alte Barrio Judico, das jüdische Viertel mussten wir unbedingt sehen. Wir haben unterwegs
sehr schöne und reizvolle Stellplätze in der Natur für die Nächte gefunden. Die restliche Strecke fahren wir gemütlich nach Cádiz und parken Nepomuk nach fast 3000 km am Strand der Costa de la
Luz am Atlantik. Hier warten wir auf unsere Überfahrt mit der Fähre Ciudad de Valéncia, die übermorgen Nachmittag startet.
18.11.2021 Westküste bei Tindaya / Fuerteventura
In Cádiz besuchen wir die sehenswerte Altstadt mit ihrer Kathedrale und dem Glockenturm, die schmalen Gassen mit ihren kleinen Tiendas (Geschäfte) und machen einen Abstecher zu unserer Ablegestelle
mit der Fähre „Ciudad de Valéncia“. Mit dieser fahren wir am nächsten Tag in 27 Stunden nach Arrecife auf Lanzarote. Die Überfahrt bei schönem Wetter und ruhiger See ist ein Erlebnis. Unser Nepomuk
steht an einem schönen Platz unter dem Deck. Geschlafen haben wir in unserem Schlafsack auf einer Liege auf dem Passagierdeck. Erst etwas unruhig, später aber ruhig bis in den frühen Morgen. Durch
die vielen Lichter an Deck haben wir nicht so viele Sterne gesehen, hat sich aber trotzdem gelohnt dort zu übernachten.
Als wir Lanzarote erreichen ist es schon dunkel. Wir suchen uns in der Nähe des Flughafens einen schönen Stellplatz aus, der nach 22 Uhr auch ruhig ist. Morgens fahren wir nach Playa Blanca im Süden
und setzen mit der Fähre nach Corallejo auf Fuerteventura über. Wir sind am Ziel unserer ersten Etappe auf den Kanaren.
Die nächsten Tage verbringen wir im Süden der Insel in Jandia, das ist der südliche Zipfel der Insel. Wir besuchen Petra und Karl-Heinz, die in einem Hotel für mehrere Wochen residieren und auch ein
Familienbesuch bei Daniela und Michael in Costa Calma steht auf dem Programm. Standup Paddeling hinter dem Hafen von Morro Jable ist eine Herausforderung mit Wellen und Wind.
Montags fahren wir zum Flughafen nach Puerto del Rosario und holen Vanessa und Kathi ab. Die beiden wollen in El Cotillo und La Pared ein paar Tage Urlaub machen. Somit stehen wir Abends in El
Cotillo in der Nähe des Faro del Tostón. Wir lassen es uns richtig gut gehen mit baden im Meer, paddeln in einer Lagune und schönen Sonnenuntergängen. Nachts leuchtet der zunehmende Mond die
Landschaft an. Also auch genügend Fotomotive. Aktuell stehen wir in der Nähe von Tindaya an der Westküste. Supertolle Aussicht auf das Meer und die umliegenden Vulkane. Die rauhe Brandung spielt die
entsprechende Musik dazu.
26.11.2021 Tarajalejo bei Gran Tarajal / Fuerteventura.
Wir fahren nach Corralejo. Dort suchen wir eine Lavandería, eine Wäscherei auf. Auch das muss mal sein. Während unsere Wäsche gewaschen und getrocknet wird, bummeln wir durch Corralejo und später am
Strand entlang. In unserem bekannten Fischlokal essen wir zu Mittag. Danach holen wir unsere Wäsche ab. Später müssen wir Abwasser und die Toilette entsorgen. Eine Dusche für unseren Nepomuk ist auch
im Programm.
Bei El Cotillo stehen wir an der Lagune Caleta del Rio wo man wunderbar paddeln kann, allerdings nur bei Flut. Das Wetter ist weiterhin schön. Abends fahren wir mit den Fahrrädern nach El Cotillo und
essen mit Vanessa und Kathi. Anschließend gibt es noch eine Sangria als Absacker.
Eine Nacht stehen wir am Playa de Esquinzo bei El Cotillo. Das Meer ladet tagsüber zum Baden ein. Schönstes Wetter und das Wasser smaragdgrün, was will man mehr.
Für die kommenden Tage wechseln wir wieder in den Süden nach La Pared. Vanessa und Kathi ziehen dorthin um. Wir stehen oberhalb des Strandes und schauen den Surfern bei ihrer „Arbeit“ zu. Da gibt es
echte Spezialisten die lange auf den Wellen reiten. Eine Fahrradtour mache ich auf den Mirador Astronómico Sicasumbre. Es geht fast 12km nur bergauf, mal mehr - mal weniger. Dafür ist die Rückfahrt
ein Speederlebnis und ich lasse meinem Fahrrad freien Lauf. Monika verbringt den Tag mit einer Wanderung. Nachmittags besuchen uns Vanessa und Kathi, die von ihren Strandstreifzügen nach Hause
kommen. Am späten Abend, es wird auch hier früh dunkel, so gegen 19:00 Uhr, mache ich meine Nachtaufnahmen. Es sind nicht die besten Verhältnisse, aber etwas geht immer. Den versprochenen
Sternenexkurs mit Vanessa und Kathi zum Mirador Atronómico hat mir viel Spass gemacht.
Auch unsere Freunde Petra und Karl-Heinz besuchen wir nochmal in Morro Jable. Wir liegen am Strand hinter dem Hafen. Bei der Paddeltour bricht mir durch ein Missgeschick die Finne ab. Kann Ende
kommender Woche eine gebrauchte Finne in Corralejo abholen, Internet macht es möglich.
Nun stehen wir am Strand von Tarajalejo. Heute war das Wetter kühl, am Nachmittag hat es leicht geregnet. Haben wieder eine Entsorgungsfahrt gemacht und für die nächsten Tage wieder Ruhe. Morgen soll
das Wetter wieder besser werden. Lange Schlechtwetterphasen gibt es hier nicht.
09.12.2021 Gran Tarajal
Die letzten 13 Tage sind wir sowohl im Norden als auch im Süden der Insel unterwegs gewesen.
An der Lagune Risco del Paso verbrachten wir noch zwei schöne Tage mit Vanessa, bevor sie wieder nach Hause mußte. Weißer Strand soweit das Auge reicht. 16 km kann man hier am Strand wandern. Ein
Treffpunkt für Windsurfer und Kiter, die haben ein Board unter den Füßen und einen Drachen als Segel. Sie finden hier optimale Verhältnisse für ihren Sport. In La Pared stehen wir ebenfalls nochmal
für einen Tag. Wir bestellen eine neue Innenraumbatterie, unsere alte fängt an zu schwächeln. In Costa Calma hilft uns Jochen Messmer, ein deutscher Elektrotechniker der die Firma Reformas leitet.
Die Batterie soll am 03.12. kommen. Wir verabreden uns in Costa Calma und nutzen die Zeit um nach Cofete und Punta de Jandía zu fahren.
Cofete mit seinem Traumstrand lädt zum Spazieren ein. Schwimmen sollte man aber nicht. Hier ist die Brandung besonders gefährlich, was beim Anblick der Wellen einleuchtet. Wir wandern zum Roque¥
Negro, einem schwarzen Felsen der 15m hoch aufragt und zur Islote, ebenfalls ein Felsen um den sich eine kleine Lagune gebildet hat. In Punta Jandía wird einem einmal mehr die ungebändigte Natur der
Meeresbrandung zuteil. Ein starker Wind während der Nacht lässt unseren Nepomuk schaukeln.
In Costa Calma wird mit vereinten Kräften unsere 60kg schwere Innenraumbatterie ausgetauscht. Endlich wieder zünftiges Handwerken. Von hier fahren wir wieder in den Norden nach El Cotillo. Nepomuk
erhält unterwegs wieder eine Dusche, auch er muss gepflegt werden. In der Lavanderia (Waschsalon) El Cano, in Corralejo, geben wir unsere Wäsche ab.
Heute an meinem Geburtstag schlendern wir durch Corralejo die Einkaufsstraße entlang. Nachdem wir die Wäsche abgeholt haben, geht es zum Mittagessen ins Fischrestaurant am Hafen. Das Wetter ist
traumhaft und Abends in El Cotillo an der Laguna del Rio lassen wir den Tag ausklingen.
Auf der Fahrt nach Aguas Verdes bei Llano de la Constitucíon holen wir in Lajares bei Gunnar im Surfshop meine Finne ab, die mir bekanntlich abgebrochen war. Von hier fahren wir zum schönen einsamen
Stellplatz. Abends fotografiere ich den Sternenhimmel. Am nächsten Morgen nehmen wir bei Ebbe ein Bad in den schönen Felsenpools und anschließend unternehmen wir eine kleine Bergwanderung mit
herrlicher Aussicht.
Ein Abstecher nach Ajuy steht ebenfalls auf unserer Agenda. Hier gibt es eine tolle Höhle die besichtigt werden kann. Hier an der Höhle war früher ein Hafen der dem Abtransport von Kalk diente.
Obwohl schon mehrmals dort gewesen, entdecken wir das Felsentor Arco del Jurado an der Peña Horadada. Der ca. 20m hohe Felsen hat ein riesiges Fenster eingelassen. Die Natur als Baumeister hat
wieder ganze Arbeit geleistet.
Heute sind wir nach Gran Tarjal. Hier habe ich mir im Orange Shop, Internetanbieter für Prepaidkarten, für künftige Biathlonübertragungen aus Deutschland eine Prepaidkarte gekauft. Wir besuchen
noch Las Playitas mit den schönen weißen Häuser und den Leuchtturm Faro de la Entallada, den schönsten auf Fuerte.
13.01.2022 El Jablito / Puerto del Rosario
Es geht weiter! Nach unserer Stippvisite zu Hause über Weihnachten und Neujahr, sind wir seit dem 10.01.2022 zurück auf Fuerteventura. Im
Flieger waren gerade mal 50 Personen. Corona macht´s möglich. Unser Nepomuk hat bei Steffen eine kurze Auszeit genommen und wir erhalten ihn unbeschadet zurück. Danke Steffen! Das Wetter ist sehr
schön und die Sicht besonders klar. Von La Pared kann man bis nach Gran Canaria sehen was nicht immer der Fall ist. Wir besuchen eine Freundin und verbringen nochmal eine Übernachtung am Playa
Esquinzo mit tollem Frühstück in der Sonne. Der Abstecher in die Dünenlandschaft bei Corralejo und eine Wanderung auf die Calderón Hondo beendet unseren Aufenthalt auf Fuerteventura. Morgen geht
esweiter mit der Fähre nach Gran Canaria.
15.01.2022 Artenara:
Durch ein Reiseehepaar aus Fürstenfeldbruck sind wir vor Weihnachten auf Gran Canaria aufmerksam gemacht worden. Wir hatte die Insel nicht auf dem Schirm und nach den Eindrücken, die wir vermittelt
bekamen, hatten wir uns damals schon entschlossen hierhin zu fahren. Besonders die Bergwelt soll wunderschön sein und das wollten wir uns, neben den Küstenorten, ansehen.
So buchen wir kurzerhand bei Armas eine Überfahrt nach Las Palmas und schippern in viereinhalb Stunden bei schönem Wetter und ruhiger See hierher. Interessant war, daß wir die gesamte Ostküste
von Fuerteventura, mit den vielen Orten wo wir schon waren, von Bord aus erblickten.
Von Las Palmas fahren wir die GC 2 über Banderos, Gáldar und Agaete nach Puerto San Nicolás. Hier übernachten wir, denn wir sind doch weiter gefahren als wir wollten. Für diejenigen, die einen Blick
in die Landkarte werfen möchten, habe ich die Straßenbezeichnungen und Orte mit aufgeführt.
Heute geht es in die Berge, von denen unser Ehepaar, Barbara und Uwe, so schwärmten und ich sage euch: Sie haben nicht zu viel versprochen!
Von La Aldea fahren wir die GC 210, vorbei an zwei Stauseen. Die Landschaft ist bizarr. Überall türmen sich steile Bergwände auf und unser Nepomuk schraubt sich die enge Strasse immer weiterhoch,
teilweise nur im ersten Gang. Wir sind froh, daß uns lange Zeit keiner entgegen kommt. Ein paar Rennradfahrer, meine Hochachtung, überholen wir auf steiler Strasse. In der Ferne grüßt uns der Roque
Nublo, dem Wahrzeichen der Landschaft. Nach zwei Stunden erreichen wir die GC 606 und später die GC 60. Diese Straße ist dann wieder breiter, man merkt es am Verkehr der zunimmt. Am Roque Bentaya,
einem riesigen Felsklotz machen wir Mittag und steigen noch ein Stück hoch. Die Umsicht ist wunderbar. Überall Berge mit steilen Wänden, Schluchten und kleine Dörfer, die sich an den Bergen
anschmiegen. Hinzu kommt die Mandelbaumblüte, die im vollen Gang ist. Am Schluß fahren wir über Tejeda, Cruz de Tejeda und Montanón der Negro nach Artenara, dem höchsten Bergdorf Gran Canarias. Hier
am Friedhof stehen wir unbehelligt von allem und genießen die Aussicht auf die kleinen Bergdörfer.
16.01.2022 Roque Nublo:
Von Artenara fahren wir nach La Culata, einem malerischem Bergdorf. Von hier steigen wir 550 Höhenmeter zum Felsen Roque Nublo auf. Zunächst in Kehren durch einen Pinienwald, danach hoch auf ein
Plateau. Viele Farne und Kakteen finden wir unterwegs. Ab La Goleta, wo ein Parkplatz ist, kommen viele Spanier hochgekraxelt. Im Wald waren wir alleine. Es ist auch hier sehr schön und nach
einer kurzen Rast steigen wir wieder hinunter, später alleine den Waldweg zurück. In der kleinen Schänke im Ort essen wir lecker und runden die Tour mit einem Barraquito ab.
18.01.2022 Tejeda
Von Artenara zum Cruz de Acusa, Acusa Seca und Verde:
Vom Friedhof in Artenara steigen wir den Weg hinunter nach Cruz de Acusa. Den Blick immer zum Roque Nublo und Bentayga gerichtet geht es vorbei an Kiefern, Kakteen und Gräsern. Unterwegs unterhalten
wir uns mit drei Wanderern, die mit selbst gemachten Kieferstöcken querfeldein wandern.
Von Cruz de Acusa nach Acusa Seca und Acusa Verde wandern wir vorbei an Höhlenwohnungen, die an den Felsen eingelassen sind.
Teilweise werden sie vermietet, aber auch Kanarier wohnen am Wochenende in ihren hergerichteten Wohnungen. Manche mit kleinem Garten, aber alle sehen gemütlich aus. Die original Felsenwohnungen
stammen aus dem 5. Jahrhundert nach Christi, also schon ein paar Tage alt. Im Sommer schützten sie vor der Hitze und im Winter boten sie Schutz vor kalten Winden. Es gibt dort auch Vorratskammern in
denen Getreide und andere Nahrungsmittel gelagert wurden. Das Wetter ist wieder sehr schön und die Rundumblicke auf die Berglandschaften sind grandios. Zurück in Vega de Acusa kaufen wir Käse und
Wein, die Leute freuen sich auf ein wenig Nebenverdienst. Weiter geht es wieder bergauf nach Artenara zu unserem Nepomuk. Wir fahren nach Tejeda, daß schönste Bergdorf Gran Canarias, steht so im
Führer. Natürlich probieren wir hier unseren gekauften Ziegenkäse, denn nach 5 Stunden wandern haben wir uns diesen verdient. Ein kleiner Rundgang durch Tejeda, natürlich auch ein Eis, runden den Tag
ab und wir sind zufrieden mit den Erlebnissen heute.
24.01.2022 St. Bartholomé:
Bevor wir an die Küste nach Las Palomas und Meloneras gefahren sind, haben wir noch den Pico de las Nieves erwandert. Dies ist der höchste Gipfel auf Gran Canaria.
Die Strände auf Gran Canaria gefallen uns nicht so gut wie auf Fuerteventura. Die Dünen bei Maspalomas sind sehr schön. Wir haben sie bei schönem Wetter umwandert. Sonst nur große Hotels, viele
Leute. Ebenfalls dasselbe bei Playa de Inglés. Nach drei Tagen waren wir froh, wieder die Stille in den Bergen zu genießen.
Wir fahren zum Stausee Cueva de las Niñas. Dort wandern wir um den Stausee. Danach habe ich die Gelegenheit mit meinem SUP über den See zu paddeln. Wunderschön. Am nächsten Morgen mache ich noch im
Halbdunkeln eine Tour über den See. Der Mond scheint noch und der See ruht still vor mir.
Gegen Mittag fahren wir weiter über Vega de San Mateo und Teror, zwei hübsche Bergorte. Am späten Nachmittag sehen wir in weiter Ferne hinüber bis nach Fuerteventura.
Heute wandern wir rund um Santa Lucia, wo wir gestern am späten Abend angekommen sind. Es geht vorbei an Feldern und kleinen Weilern. Wunderschön. Hier kommt jeder Wanderer auf seine Kosten.
25.01. - 26.01.2022 Überfahrt von Gran Canaria nach Lanzarote:
Wir beschließen heute Abend nach Lanzarote überzusetzen. Das Ticket im Hafen von Las Palmas ist schnell gekauft und die Fähre legt um 23:30 Uhr ab. Natürlich wie immer pünktlich. Wir suchen uns ein
ruhiges Plätzchen und schlafen bis der Stuart uns weckt.
Um 6:30 Uhr legt die Fähre in Arrecife an und wir fahren das kurze Stück nach Playa Teguise. Dort wird in Ruhe gefrühstückt.
Jetzt bricht der letzte Teil unserer Kanarenrundfahrt an. Ist schon komisch, aber es sind ja noch ausreichend Tage vorhanden um die Insel zu entdecken. Und ich sage Euch: Lanzarote will
entdeckt werden. Wilde Küsten, schöne Strände, bizarre Vulkanlandschaften und vieles mehr erwarten den interessierten Besucher. Also - Auf gehts!
31.01. - 01.02.2022 El Golfo / Lanzarote:
Von den Playas Papagayos, wo wir einen schönen Strandtag verbrachten, fuhren wir nach Playa Blanca. In einem Waschsalon mussten wir endlich mal unsere Wäsche waschen. Es hatte sich viel
angesammelt. Auf dem Weg nach El Golfo besuchen wir den Faro (Leuchtturm) in Punta Pechiguera, im Süden der Insel.
Weiter vorbei an den Salinas de Janubio, wo fleißig Salz gewonnen wird. Kurz vor Yaiza, einer kleinen Ortschaft, biegen wir auf die LR 704 nach El Golfo ab. In Los Hervideros, an der wilden
Lavaküste im äußersten Westen der Insel, können wir spektakuläre Landschaftsaufnahmen machen. Hier im wilden Hexenkessel hat der letzte Lavastrom von 1730 bizarre Steinformationen hinterlassen.
Der Ort El Golfo mit den kleinen weißen Häusern, ist der einzige Ort im Südwesten der Insel. Vor allem ist er bekannt für die tollen Fischgerichte, die hier in netten Restaurants angeboten
werden. Auch wir haben uns der Versuchung schnellstens hingeben und der kühle Weißwein dazu rundete die hervorragende Fischplatte ab.
Am Beginn des Ortes liegt ein grün schimmernder Vulkansee, eingebettet in einem Krater, dessen Kuppe gerade noch so aus dem Meer ragt. Er ist im Laufe der vielen Jahre im Meer versunken.
Anderntags folgen wir dem kleinen Weg durch den Lavastrom entlang der Küste. Der Steig liegt versteckt in den Lavafeldern und man muß schon genau hinschauen um den Weg zu finden. Auch hier wieder
viele bizarre Steinskulpturen. Einzig hier sind die Olivineinschlüsse im Lavagestein, die hier vielfach vorkommen. Es handelt sich um ein Mineral aus dem Erdmantel. Am Ende geht es noch zum
Kratersee vom Strand aus. Gelb und rot leuchtende Felsen flankieren den Weg. Es sind nur wenige Touristen hier und bald haben wir das Areal für uns. Am Ende folgen wir der Asphaltstrasse zurück
zu unserem Nepomuk.
04.02.2022 Playa Quemada:
Wir stehen hier die zweite Nacht in Playa Quemada, das heißt der verbrannte Strand. Vorgestern besuchten wir den Parque Nacional de Timanfaya. Hier stehen viele Vulkane, die beim Ausbruch von 1730
ihre Lava und Asche hier in der Region verteilten. Sechs Jahre wüteten die Vulkane bevor sie zum Stillstand kamen. Hinterlassen haben sie eine bizarre Landschaft mit farbigen Vulkanhügel, zerissene
Calderen, eine Caldera ist der Krater eines Vulkanes, und interessante Lavaströme.
Mit einem Bus werden wird durch die Landschaft gefahren und haben immer wieder Zeit, den Ausblick zu genießen.
Obwohl der Himmel bedeckt ist sind Monika und ich fasziniert. Untermalt wird das Ganze von Erklärungen in mehreren Sprachen und mit klassischer Musik.
Mittags fahren wir nach La Santa. Hier gibt es neben einem Sporthotel eine künstlich angelegte Lagune die mich zum Paddeln einladet.
Anderntags müssen wir in Bartholomé entsorgen, Frischwasser fassen und unseren Nepomuk waschen. Der obligatorische Einkauf bei Lidl steht im Anschluss an. Den Nachmittag schlendern wir über die
Einkaufsstrasse von Puerto del Carmen mit abschließendem Essen beim Nepalesen.
Heute war es stürmisch und bedeckt. Diesen Umstand nutzten wir für eine Weinprobe bei La Geria, dem Weinanbaugebiet auf Lanzarote. Mit Käse und Brot ließen wir uns ein paar gute Tropfen schmecken.
08.02.2022 Guatiza:
Heute steht ein Besuch im Jardin de Caktus, zu deutsch im Kaktusgarten, an. Für Liebhaber von Pflanzen ist dies ein muss auf Lanzarote. Der Garten wurde von
César Manrique angelegt. Manrique hat sehr viel für die Insel getan. Viele Einrichtungen wurden vom ihm künstlerisch gestaltet. Auch Leute die keine künstlerische Ader haben, wie ich zum Beispiel,
haben sich von ihm inspirieren lassen. Es wirkt alles so beruhigend und fließend. Ausserdem hat er dafür gesorgt, daß Hotel- und Appartmentgebäude auf der Insel nicht in die Höhe schossen, sondern
sich an die Häuser der Einwohner anschmiegen.
Der Garten wurde so angelegt als befinde er sich in einem Vulkankrater. Eine große Grundfläche unten mit kleinen Terrassen, die weiter hochführen. Überall befinden sich Kakteenarten aus aller Welt.
Ich wußte auch noch nicht das es so viele Arten gibt und das sind ja noch nicht alle. Farben und Formen in Hülle und Fülle. Auch die Anordnung im Lavagestein ist für das Betrachterauge ein Genuß.
Natürlich gibt es auch eine kleine Bar, die sich am Ende anfügt. Alles überragend eine Windmühle in der früher Gofío, das Getreide der Kanaren, zu Mehl gemahlen wurde. Seht euch die Fotos an, es ist
ein kleiner Einblick in die dargebotene Kakteenpracht.
11.02.2022 Tenesar:
Auf dem heutigen Programm stand die Caldera Blanca, 458m hoch und die wohl spektakulärste Vulkanwanderung auf Lanzarote. Der Vulkan ist ca. 1.000.000 Jahre alt. Mit gut einemKilometer Durchmesser
zählt die Caldera wohl zu den größten Vulkanen hier. Auf ihm haben sich weiße Krusten aus Kalk gebildet, die ihm den Namen Caldera Blanca, das heißt weiß, gaben. Umgeben ist der Vulkan von Lava und
Asche die 1730 - 1736, wie ich bereits berichtete, hierher floß.
Der Abstieg in die Caldera ist ebenfalls interessant. Dort gibt es Pflanzen die endemisch sind, also nur hier vorkommen.
Der Anmarschweg bis zum eigentlichen Aufstieg ist ein wenig nervig. Die kleinen Steine der Vulkanasche rutschen unter den Schuhen hin und her.
Der Aufstieg ist nicht zu steil. Es geht hoch auf einen Sattel und immer entlang auf dem Kraterrand mit einer supertollen Aussicht zu den Feuerbergen von Timanfaya und den umliegenden Orten. Nach dem
höchsten Punkt nehmen wir auf dem Abstieg noch einen Nachbarvulkan mit und steigen anschließend hinunter in die Caldera. Hier sind wir ganz alleine und es ist total ruhig hier. Die Hitze ist spürbar
da die Sonnenstrahlen hier wie in einem Parabolspiegel eingefangen werden. Anschließend geht es auf gleichem Steig wieder hoch und auf den Kraterrand und weiter bis zum Abstiegspunkt Richtung
Parkplatz.
Der Rückweg führt wieder durch ein riesiges Feld aus Lava und Asche.
Zum Übernachten fahren wir nach Tenesar an der Westküste. Hier werden wir von einer starken Meeresbrandung empfangen. Auf der Klippe machen wir es uns mit einem Bier gemütlich und warten darauf, daß
die Sonne untergeht.
Wieder einmal ein schöner Tag mit vielen Eindrücken aus der Vulkanwelt.
16.02.2022 Playa Papagayo / Lanzarote:
Ja. Unsere Tage auf den Kanaren sind bald gezählt. Am kommenden Samstag Nacht geht es zurück nach Cádiz. Monika und ich haben eine schöne Zeit verleben können, mit vielen Eindrücken die uns
unvergessen bleiben.
Wir konnten doch planmäßig eine Woche länger bleiben da man uns mitteilte, am 19.02. wäre kein Platz mehr auf der Fähre frei. Dann kam doch doch erhoffte E-Mail, so daß die Überfahrt am 19.02.
stattfindet. Wir werden anschließend noch ein paar Tage in Andalusien bleiben. Ich werde berichten. Jetzt verleben wir die letzten Tage auf Lanzarote.
24.02.2022 El Torcal bei Antequera:
Jetzt sind wir schon vier Tage auf dem spanischen Festland. Vergangenen Samstag ging es pünktlich um 23:30 Uhr von Arrecife weg und wir legten am Montag gegen 8:00 Uhr in Cádiz an. Die
Überfahrt war ein wenig unruhig, das Wetter aber gut. Die Verpflegung an Bord war ok, die beiden Nächte bekamen wir auch herum.
Wir hatten uns entschlossen, in Andalusien die Straße der weißen Dörfer abzufahren. Diesen Tipp bekamen wir ebenfalls von Uwe und Barbara, die uns bereits Gran Canaria empfahlen. Die Leute sind
unbezahlbar mit ihren interessanten Infos. Die weißen Orte schmiegen sich in den Bergen an den Hängen. Alle Fenster im Parterre sind mit schönen schmiedeeisernen Gittern verziert. Die
Andalusier lassen im Sommer wegen der Hitze die Fenster offen und so können sie beruhigt aus dem Haus gehen. Das Wetter ist schön und warm. Hübsche Restaurants und Souvenierläden überall. In El
Torcal besuchen wir die Karstlandschaft. Leider wurde es hier kalt und regnerisch. Und so hatten wir nach vier Monaten das erste Mal Regen und einstellige Temperaturen!!! Die Felsen sehen sehr
interessant aus und es gibt hier Steinböcke.
26.02.2022 Granada / El Farque:
Wenn man Andalusien besucht ist die Besichtigung der Maurenfestung Alhambra ein Muß.
Die Festungsanlage aus dem Mittelalter wurde von den muslimischen Mauren, die seinerzeit Spanien von Nordafrika aus eroberten, erbaut. Es gibt herrliche Gärten mit Springbrunnen, Wehrtürme, einen
Wohnteil für Beamte, besondere Handwerker und Soldaten, sowie den Nasridenpalast des Herrschers und natürlich den Harem, das ist der Wohntrakt nur für die Herrscherfamilie. Die Gärten sind sehr schön
angelegt. Überall Springbrunnen, damit man die Unterhaltungen nicht mithören konnte. Die Wehrtürme wurden zur Abwehr von Feinden errichtet. Sollte jemand die Alhambra besuchen, so empfehle ich die
Mitnahme eines Audioguides den man mit dem Ticket zusammen buchen kann. Die Informationen, die man hierdurch erhält sind sehr vielseitig.
Anderntags besuchen wir noch die Höhlenwohnungen von Sacromonte. Hier wohnten Zigeuner, die von Indien hierherkamen und sich ansiedelten. Die Männer waren Schmiede und Korbflechter. Hier hat der
Flamenco seinen Ursprung gefunden. Die Lebensfreude brachten die sog. Gitanos in Gesang, Musik und Tanz bei Hochzeiten und anderen Feierlichkeiten zum Ausdruck.