🇺🇾 🇦🇷 🇨🇱 🇧🇴 🇵🇪 🇵🇾 🇧🇷
2017 hatten wir während einer Reise durch Patagonien mit Rucksack die Idee, einen längeren Aufenthalt in Südamerika mit unserem Wohnmobil zu planen.
Eigentlich sollte diese Reise schon in 2020 stattfinden, denn zu diesem Zeitpunkt begann ich mit meiner passiven Altersteilzeit und mußte nicht mehr arbeiten.
Dann, Ende 2019 - das Wohnmobil war schon so gut wie auf der Fähre, drei Jahre der Planung und das Abenteuer zum Greifen nahe - wurden wir in letzter Minute von einer Krankheit überrascht.
Anschließend folgte das Coronavirus welches auch nach meiner Reha Reisen in weiter entfernte Länder nicht zuließ 😭.
Nun haben Monika und ich im letzten Frühjahr beschlossen, die Planung für diese Reise wieder aufzunehmen. War es doch unser Traum - zum Glück nur aufgeschoben und nicht aufgehoben!
Viel Organisation war wieder notwendig und einige Regularien hatten sich mittlerweile geändert: Int. Führer- und Fahrzeugscheine beantragen, Gespräche mit Seabridge, die uns das Verschiffen des Reisemobils organisierten, neue Regelungen bei der Einreise beachten, die Autoversicherung in Südamerika anleiern, die wir Dank Claudia von www.abgefahren.info, ziemlich zügig bekamen. Die Vorplanung wurde nochmals überprüft, Routen besprochen und vieles mehr.
Zuspruch bekamen wir von unserer Tochter Vanessa, unseren Wohnmobileltern Lilo und Rolf, vielen Freunden und Bekannten, welche uns bestärkten, diese Reise doch noch durchzuführen. Besonderen Dank schulden wir auch Frau Grabo von der Firma Seabridge, die viele Telefonate und Rückfragen unsererseits über sich ergehen lassen musste. Allen vielen Dank, jedem Einzelnen von euch!!!
Zeitpunkt heute: Bis auf ein paar Kleinigkeiten ist alles geregelt und für die ersten Wochen in Argentinien steht der Plan fix. Jetzt stehen wir in den Startlöchern und können es kaum erwarten. Aber dann sind doch manchmal Gedanken da: Machen wir alles richtig? Bekommen wir am Schluß kalte Füße?
Wir sind fest entschlossen einen langgehegten Traum zu verwirklichen! Vom Reden alleine tut sich da nichts!
Am 16.12.2022 brachten wir unseren Nepomuk nach Hamburg zur Grimaldi Reederei. Am 26.12. legt die Fähre Grande Amburgo mit etwas Verspätung ab und begibt sich auf ihre Reise nach Südamerika, wo sie aller Voraussicht nach am 26.01.2023 in Montevideo, der Hauptstadt Uruguays eintreffen wird.
Wir werden am 14.01.2023 nach Montevideo fliegen und unser Wohnmobil dann nach der Ankunft im Hafen abholen.
Erst einmal geht es nach Argentinien. Hier entlang an der Ostküste zur Peninsula Valdez. Weiter über Punta Tombo, Puerto Deseado und Rio Gallegos. Von dort setzen wir über auf Feuerland mit dem Ziel Ushuaia - der südlichsten Stadt der Welt.
Das ist zunächst der Plan. Wir werden berichten, was es alles zu sehen und erleben gibt.
15.01. - 18.0.2023 Montevideo: Von Köln fliegen wir mit der Iberia über Madrid nach Montevideo. Der Abschied mit Vanessa und Mutter ist sehr bewegend, sehen wir die beiden jetzt doch für lange Zeit nicht.
Bei schönstem Wetter und angenehmen Flug, landen wir überpünktlich in Montevideo. Die Einreiseformalitäten werden zügig geklärt, nach ein paar Minuten können wir unser Gepäck aufnehmen und mit dem Bus zum Hotel Klee fahren. Hier haben wir uns für drei Tage einquartiert. Rucksäcke aufs Zimmer und sofort erkunden wir die Stadt. Sonntags sieht es tagsüber sehr ausgestorben aus. Wir essen einen Hamburger und gehen weiter bis zur Plaza Independencía mit dem riesigen Reiterdenkmal von General Artigas, einem Nationalhelden Uruguays. Nun wollen wir zurück zum Hotel. Auf einem Platz tanzen die Leute Tango. Hier lassen wir uns nieder und genießen die schöne Atmosphäre. Für die Tänzerinnen und Tänzer ist es das Highlight der Woche. Zwei ältere Damen erklären uns alles - allerdings in spanisch. Unsere erste Lektion.
Der zweite Tag führt uns ins Oficina de Migración. Hier besorgen wir uns das Certificado de Llegada für die Einreise unseres Wohnmobils. Danach schlendern wir zum Hafen und essen zu Mittag in der alten Markhalle bei Don García. Heute ist es sehr heiss, trotzdem macht das Entdecken der Stadt Spass. Vorbei an schönen Geschäften und schmucken Häusern geht es langsam zum Hotel zurück.
Am nächsten Tag, nach einem tollen Frühstück im Hotel, fahren wir mit dem Bus zum Parque Rodó. Sehr schön angelegt. Übrigens findet man in Montevideo viele schöne Parks, wo man sich ausruhen kann - vielleicht bei einem Eis. Weiter gehen wir zur Playa Ramirez, wo schon viele Leute zum Sonnenbaden hergekommen sind. Von hier hat man eine herrliche Aussicht Richtung Altstadt.
Wir spazieren an der Playa entlang und genießen den herrlichen Kontrast zwischen Stadt und Meer. Mit dem Bus geht es danach wieder zum Hotel. Nachmittags bezahlen wir im Büro der Reederei Grimaldi die Hafengebühren für unseren Nepomuk. Im Anschluß treffen wir Lukas aus Köln, dessen Fahrzeug ebenfalls auf dem Weg hierher ist.
Montevideo gefällt uns sehr gut. Eine Hauptstadt ohne Hektik. Die Leute sind freundlich und hilfsbereit. Wir sehen viele hohe- und mondäne Gebäude, leider sind einige nicht mehr bewohnt. Die meisten Leute scheinen über wenig Geld zu verfügen. Man sieht es an den Wohnungen und Häusern, die einen anderen Standard als in Deutschland haben. Leider auch einige Obdachlose, die in Türeingängen schlafen. Dennoch macht die Bevölkerung keinen unzufriedenen Eindruck.
Heute am letzten Tag müssen wir zum Büro von Eduardo Kessler, unserem Agenten für die Hafenformalitäten. Wir haben alle erforderlichen Papiere zusammen und so ist es auch hier nur eine Formsache, alles läuft.
So fahren wir nun nach Atlántida, eine Autostunde von Montevideo entfernt, zu Marieke und Jan. Hier werden wir bis zur Ankunft unseres Womo leben. Wie es uns dort ergangen ist, schreibe ich später. Eins vorweg: Wir fühlen uns schon sehr wohl dort.
Atlántida 18.01 - 26.01.2023: Heute gibt es ein kleines Update für die Ungeduldigen unter euch.
Wir warten hier in Atlántida bei Jan und Marieke immer noch auf die Ankunft unseres Nepomuk. Ankunftstag ist morgen, der 27.01., Das Schiff ist auf dem Weg von Zarate, Argentinien, hierher. Da das Wochenende dazwischen liegt, werden wir voraussichtlich nicht vor Dienstag an unser Fahrzeug kommen. Wir machen das Beste draus. Mit Fahrrädern erforschen wir die Gegend, frischen unser Spanisch bei Phil, einem Schweizer der hier lebt, auf. Jeden Tag schwingen wir uns auf die Fahrräder. Einkäufe, Marktbesuche, Strandspaziergänge und ein Besuch in Piriápolis, einem ruhigen Ort am Rio de la Plata, der hier so groß wie ein Meer ist. In der Anlage geht es sehr familiär zu. Jeden Tag kommen und gehen Leute, die hier übernachten oder ein paar Tage Urlaub machen. Wir verpflegen uns hier selbst, Küche mit Herd und Geschirr ist vorhanden. Bier, Wasser, Wein, Eier alles zur Selbstbedienung, aber anschreiben nicht vergessen. Morgen fahren wir mit dem Bus nach Montevideo. Dort versuchen wir im Hafen nach unserem Fahrzeug zu schauen.