Slowenien und Friaul: Slowenien grenzt an Österreich, Italien, Ungarn und Kroatien. Mit gut 2.000.000 Einwohner ist es auch flächenmäßig ein
kleiner, überschaubarer Staat. Wir möchten hier die Julischen Alpen, die Hochebene von Pokljuka und die Adriaküste besuchen. Es erwarten uns tolle Landschaften mit bizarren Bergen, schöne Seen
und das adriatische Meer mit romantischen Orten. Auf der Rückreise besuchen wir die italienische Provinz Friaul. Diese liegt abseits der großen Touristenroute und wir versprechen uns hier ebenfalls viel Ruhe, alte Orte und den östlichsten Teil der Dolomiten mit dem
schönen Campanile di Val Montagna. Einen Abstecher nach Triest, der Hauptstadt von Friaul - Julisch Venetien, mit schönen Gebäuden und malerischen Gassen sowie adriatischem Flair wird ein
weiterer Höhepunkt sein.
Mit im Gepäck ist diesmal ein SUP-Board von Indiana mit 11,6 Fuß Länge. Unterwegs gibt es einige Seen auf denen ich damit paddeln möchte.
Ich bin sehr gespannt, wie diese Reise wird, da wir viel „Neuland“ zu entdecken haben.
Euch wünsche ich wieder viel Spaß beim Lesen.
03.09. - 06.09.2021 Von Köln aus fahren wir zunächst nach Schweinfurt. Dort besuchen wir meine Cousine Helga. Es ist ein schöner Abend und nach einem gemeinsamen Frühstück fahren wir weiter
bis Bad Tölz. Dort stellen wir unseren Nepomuk ab und schlendern an der Isarpromenade entlang in die schöne Altstadt. Es ist sonnig und warm und so gönnen wir uns auch ein Eis. Die Sorte heißt
natürlich Bad Tölz. Wir übernachten am ruhigen Parkplatz.
Nach dem Frühstück geht es über Miesbach und Irschenberg auf die A9 welche wir bei Traunstein verlassen. Vorbei an Inzell und Zell am See fahren wir in Fusch auf die Großglockner
Hochalpenstraße. Wir genießen die tolle Aussicht auf die vergletscherten Berge, die bei diesem schönen Wetter besonders wirkt. Unterhalb der Franz Josef Höhe parken wir mit Blick auf den
Großglockner, den höchsten Berg Österreichs. Nachts mache ich noch ein paar Sternenaufnahmen.
Anderntags wandern wir hoch zur Oberwalderhütte, 2973m hoch gelegen. Entlang des Gamsgrubenwegs, von hier tolles Panorama hinüber zum Großglockner, geht es ab dem Wasserfallwinkel über vom Gletscher
abgeschliffene Felsen. Am oberen Burgstall, auf dem die Hütte thront, leitet ein Klettersteig mit Drahtseilen und Metallkrampen bis kurz unterhalb der Oberwalder Hütte. Jetzt noch über einen
verschneiten Steig und wir erreichen unser Ziel. Nach einem Kakao steigen wir noch eine Stunde weiter hoch zu einer Anhöhe, 3180m. Danach machen wir uns an den langen Abstieg. Das Wetter meint es gut
mit uns und so hatten wir wieder einen schönen Tag.
07.09. - 09.09.2021 Wir fahren über die Glocknerstrasse hinab nach Heiligenblut, weiter durch das Mölltal, vorbei an Döllach und Winklern. In Lienz, Osttirol, kaufen wirLebensmittel
ein. Weiter geht es dann über Oberdrauburg, Hermagor und Mauthen und über den Wurzenpass mit 18% Steigung. Abwärts gehts nach Kranjska Gora in Slowenien wo wir auf einem Womo Stellplatz
Feierabend machen.
Bei schönstem Wetter fahren wir vorbei an einer russischen Kapelle. Diese ist aus dem 1. Weltkrieg. Hier haben viele russische Kriegsgefangene eine Straße hoch zum Vršic-Pass gebaut.Das
Kopfsteinpflaster ist besser in Schuss als so manche asphaltierte Straße in Köln. Von hier geht es hinunter nach Trenta. Diese Region gehörte vor 1918 noch zu Österreich. Entlang des Flusses
Soča gehts weiter durch den gleichnamigen Ort, Bovec und hierher nach Kobarid auf den Campingplatz Koren. Ein Rundgang nach Kobarid endete mit Cevapcici und einem Krug Laško dunkel.
Heute wandern wir von Kobarid zur Kirche St. Anton. Hier liegen im Beinhaus die Gebeine vieler italienischer Soldaten, gefallen an der Isonzo-Front (Soča). Der Steig führt uns zu der Ansiedlung
Tonocovgrad aus dem 7. Jahrhundert und weiter vorbei an alten italienischen Kampfgräben. Zum Abschluss besuchen wir den Wasserfall des Kozjak Baches, der in ein türkises Becken fließt. Wieder haben
wir tolles Wetter. Es sind noch ungewöhnlich viele Urlauber unterwegs. Leider hört man vielerorts den Lärm der Motorräder. Am Faker See in Österreich ist z. Zt. ein Harley Davidson Treffen. Ok. Alle
möchten ihr Hobby fröhnen.
10.09. - 14.09.2021 Von Kobarid fahren wir nach Most na Soči. Hier soll man auf der angestauten Soča wunderbar Standup Paddeling ( SUP ) machen können. Gesagt getan. Wir verbrachten
zwei tolle Tage hier. Auf dem smaragdgrünen Fluss paddeln wir durch enge Schluchten und an schönen Landschaften vorbei. Sonntags fahren wir weiter zum Wocheiner See. Hier im Kamp Zlatorog in Ukanc
ist noch Hochbetrieb. Wir ergattern ein schönes Plätzchen und paddeln mit unserem Sup-Board auf dem See.
Am nächsten Tag wandern wir zum Wasserfall Slap Savica und steil hoch, mit Drahtseilen versehene Steige, zum Crno Jezero Bergsee.
Am letzten Tag hier in Ukanc befahren wir den kompletten See bei schönem Wetter. Mittags kommt ein leichter Wind auf und somit erhöhte Anforderungen beim Paddeln. Wir unterbrachen die Tour mit
sonnenbaden und lesen.
15.09. - 18.09.2021 Der Wetterbericht meldet ab morgen eine Störung aus dem Mittelmeerraum. Also geschaut wo das Wetter sich einigermaßen hält. In Kärnten. So fahren wir überdieHochebene
von Pokljuka nach Bled auf den Campingplatz Šobec. Der Platz ist sehr gepflegt. Minigolf, Wassersport und vieles mehr wird angeboten. Von hier fahren wir zum Faaker See und ans WestuferdesWeißensee.
Weiter geht es nach Spittal und zum Millstätter See. Dort paddele ich mit dem SUP bei schönem Wetter auf dem See. Ein Abstecher zur Ostseite des Weißensee zum Abend ist auch ganznett. Unser
Nachtquartier ist der Gemeindesportplatz in Hermagor. Der Besuch am Presseggersee ladet ebenfalls zum Paddeln ein. Sehr schön ist der Wanderweg um den See. Besonders reizvoll sind die Schilffelder,
aus denen immer wieder Singvögel hochfliegen.
20.09 - 25.09.2021 Tarvisio / Friaul: Nun wird es wieder Zeit den Blog fortzuführen. Wir hatten schlechtes bis gar kein Netz zur Verfügung. Aber das kann auch entspannend sein! Die Woche haben
wirschöne Bergwanderungen gemacht. Das Wetter war wieder gut. Am Wochenanfang kühl, dann stetig wärmer. Wir wanderten um die Laghi del Fusine, zwei Bergseen am gleichnamigen Ort, nahe Tarvisio.
EinenAusflug ins slowenische Planica auf den Ciprnik mit toller Fernsicht ins Dreiländereck Kärnten, Friaul und Slowenien, immer mit Blick auf die Skisprunganlage mit acht
Sprungschanzen.Zwischendurch eine SUP Tour auf dem Predil- oder Raiblsee, frühmorgens in Nebelschwaden, war sehr reizvoll. Von der Malga Montasio, bekannt durch leckeren Käse, machten wir noch zwei
weitere Touren.Die Cima di Terrarossa mit grandioser Aussicht und unsere Königsetappe auf den Monte Cimone mit 6:30h reine Gehzeit und einer längeren Drahtseilkletterstelle rundeten die Woche ab.
Steinböckebeobachteten uns aus nächster Nähe. Die Berge brauchen sich vor den Dolomiten nicht zu verstecken und wir werden sicherlich dorthin zurückkehren, gibt es noch einige Touren die sehr
intensiv undinteressant sind. Morgen wollen wir weiter zum Lago di Cavazzo in der Nähe von Tolmezzo. Dort soll es einen schönen kleinen Campingplatz geben. Wir müssen auch mal waschen.
26.09. - 01.10.2021: Nachdem wir unsere Wäsche gewaschen haben mit einer Stippvisite am Lago del Cavazzo, in der Nähe von Tolmezzo, geht die Reise weiter zum Golf von Triest ins Städtchen
Sistiana. Hier kann man noch im Meer schwimmen und paddeln. Ein schöner Wanderweg, benannt nach dem Dichter Rainer Maria Rilke, mit schönem Ausblick auf die Steilküste und dem Schloss Duino ist für
uns ein Muss. Das Schloss befindet sich im Besitz des Hauses von Thurn und Taxis. Ebenfalls der Besuch der Stadt Triest, dem italienischen Einfallstor nach Südosteuropa, mit Palästen im Jugendstil
der Habsburger stand auf dem Programm. Bei schönstem Wetter besichtigen wir Schloß Miramare, erbaut und entworfen von Herzog Maximilian von Habsburg, ein Bruder Kaiser Franz Josefs. Überhaupt gefällt
es uns hier sehr gut und wir genießen die letzten warmen Tage bevor es wieder in Richtung Köln geht.
05.10.2021: Besuch der Karlsbader Hütte in den Lienzer Dolomiten.
Von Friaul verabschieden wir uns und fahren von Sistiana über Udine nochmal zum Lago Cavazzo. Nach einer Umrundung des Sees mit dem SUP fahren wir nach Lienz in Osttirol. Wir steigen von der
Dolomitenhütte über den Rudl-Eller-Weg zur Karlsbader Hütte. Der Steig ist ziemlich steil und mehrere Passagen mit Drahtseilen und Krampen abgesichert. Das erste Mal stiegen wir vor 40 Jahren hoch,
das letzte Mal vor 31 Jahren mit Vanessa in der Tragekraxe. Hier denkt man darüber nach wie die Zeit vergangen ist. Drei Stunden benötigen wir für den Weg zur Hütte. Nach einer ausgiebigen
Pause geht es dann den normalen Steig wieder zurück. In Lienz bummeln wir am Nachmittag bevor es morgen nach Hause geht.
Wieder hatten wir eine schöne Zeit und konnten neue Orte bereisen und bewandern.
Jetzt geht es erst mal nach Köln, wo wir uns auf das nächste Reiseprojekt vorbereiten werden.