Südamerika 2023/2024


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17.04.2024 San José Ignacio:

Nun waren wir über fünf Monate in Köln und haben uns dort für den zweiten Teil unserer Südamerikareise vorbereitet. Unterbrochen von Weihnachten, der Jahreswende, sowie ein Kurztrip nach Ägypten, haben wir uns über weitere Ziele belesen und nötige Vorbereitungen erledigt. Auch ein paar Arztbesuche waren nötig.

Unser Plan sieht vor, daß wir bis Ende November in Cartagena in Kolumbien sein wollen. Dort soll unser Nepomuk wieder nach Deutschland verschifft werden.

Am 08.04. fliegen wir zurück nach Montevideo, wo wir im schönen Hotel Palacio für zwei Tage wohnen. Von hier ging es nach Soca bei Montevideo zum UY-Storage. Dort stand unser Nepomuk zum Überwintern und kleineren Reparaturen. Leider stellten wir fest, daß der Kühlschrank zur Reparatur muß, keine Kühlleistung. Zwischendurch fahren wir zur Chakra Holondesa zu Marieke und Jan. Wir treffen dort auch unseren Freund Phil und plauschen über Uruguay und seinen Fortschritt am Haus. Nach einem herzlichen Abschied von der Chakra fahren wir bei nicht so tollem Wetter zur Küste. Hier in San José Ignacio, am schönen Leuchtturm den wir vom letzten Mal kennen, bleiben wir zwei Nächte um uns an das Wohnmobilleben wieder zu gewöhnen.



04.10 - 20.10.2023 Atlántida Chacra Holondesa:

Wir verbrachten noch ein paar Tage an den schönen Stränden Uruguays. Orte wie San José Ignacio, und Punta Negra bei Pirianapólis luden nochmal zu schönen Strandspaziergängen ein. In Punta Negra sahen wir im Dunkeln die phophorisierenden Wellen am Strand.

Einen Abstecher ins Land der Gauchos bei Tuacarembó bot uns einen schönen Kontrast. Hier machten wir auf der schönen Estancia Miradores del Valle bei einer Familie halt. Ein toller Ausritt hoch zu Ross mit Natalie und Paula, den beiden Gauchas, machte uns besonders viel Spaß. Über Nueva Berlin und Colonia de Sacramento fahren wir hierher zur Chacra Holondesa.

Der Kreis hat sich heute geschlossen. Vor 9 Monaten kamen wir hier in Atlántida in Urguay an und verbrachten die ersten 14 Tage auf der schönen Chacra Holodesa bei Jan und Marieke. 

Nach 9 Monaten, fast 32.000 km, 19 Grenzübertritte, 7 Länder, 3300 l Diesel, nette Erlebnisse, tolle Menschen,  Orte und Landschaften, sowie einen Monat zusammen mit Vanessa, geht jetzt der erste Teil unserer Reise zu Ende. 

Wir danken unseren Freunden, Bekannten und Verwandten, die diesen Blog aufmerksam verfolgt haben.

Unser Nepomuk wird die kommenden zwei Tage auf seinen Winterschlaf hier in Uruguay vorbereitet. Am Montag, den 23.10, fliegen wir nach Hause. Hier wollen wir die nächsten 6 Monate unsere Erlebnisse verarbeiten und diese auch der Familie und unseren Freunden mitteilen, wenn gewünscht.

Froh diesen Schritt gegangen zu sein und dankbar, daß wir dies alles erleben durften, freuen wir uns auf die Rückkehr. Im kommenden April werden Monika und ich zum zweiten Teil unserer Südamerikareise aufbrechen.



25.09. - 03.10.2023 Auf dem Weg nach Uruguay und dort an der Küste:

Wir verlassen die Ilha Santa Catarina und Florinapólis um in Porto Alegre am Flughafen unser Rückflugtickets "scharf zu schalten". Unterwegs hatten wir mit schwersten Regenfällen zu kämpfen. Ganze Landstriche standen zum Teil unter Wasser. In Porto Alegre fuhren Bewohner mit Booten, oder wateten bis zum Bauch durch das Wasser zu ihren Unterkünften. Es waren die Ärmsten der Armen.

Zu Hause erzählte man uns bei Iberia, dass sei recht einfach per Internet zu machen. Aber außerhalb Europas geht es nur per Telefon. Wenn du die Simkarte aufladest, hast du schon 20 Euronen weg, bis jemand an der Strippe ist und schwupp waren kurze Zeit später 30 € weg. Das Ticket hatten wir aber noch nicht. So mußte Vanessa herhalten, die dieses Problem souverän von zu Hause aus lösen konnte. Auch das sind erhöhte Anforderungen, die man lösen muss und sie kosten viel Zeit.

Die Fahrt geht weiter über Rio Grande, wo wir am Hafen eine Nacht gestanden haben und uns das Hafenviertel anschauten.

Weiter geht es Richtung Chui, der Grenzstadt. Über einen Damm, links und rechts Lagunen. Dort leben Massen an Capybaras und viele Vogelarten, die man direkt von der Straße aus fotografieren kann. Leider liegen einige tote Capybaras im Straßengraben, die durch Absperrungen schlüpfen konnten. Die schweren LKW's mit über 25m Länge bremsen nicht, sie fahren weiter. 

An der Grenze, mittlerweile der 19. Grenzübertritt und immer andere Regelungen, bekommen wir nach langem hin- und her unsere 365 Tage Aufenthaltserlaubnis für Nepomuk. Er wird in Montevideo bis kommenden April "überwintern". Wir haben vor, für weitere sechs Monate Südamerika zu bereisen. So geht es jetzt an Uruguays menschenleerer Küste entlang. Hier ist zur Zeit noch Winter, wir merken die niedrigen Temperaturen. Die vergangenen sechs Wochen in Brasilien waren mit teilweise über 40 Grad deutlich sommerlicher als die jetzigen 15 Grad. 

Die Orte an der Küste haben aktuell keine Saison und so sind die meisten Hotels und Läden geschlossen. In Cabo Polonio lassen wir uns vom Parkplatz mit einem Allradfahrzeug in den den Ort fahren, der ansonsten autofrei ist. Hier gibt es nette Lokale, einen Leuchtturm und eine Loberia, das ist eine Seelöwenkolonie. Der Atlantik ist hier ziemlich wild. Das liegt daran, das kurz vor der Küste das Meer noch sehr tief ist. Zur Zeit ziehen die südlichen Glattwale oder Südkaper, teilweise in Küstennähe vorbei, in den Südatlantik und weiter in die antarktischen Regionen. In La Paloma können wir diese Walart, Ballena Franca Austral, beobachten. Das Wetter hält sich meistens bedeckt und manchmal nieselt es ein wenig.



10.09. - 19.09.2023 Morretes - Rio de Janeiro - Ilha Santa Catarina:

Von Curitiba fahren wir nach Morretes, einem kleinen, beschaulichen Ort in der Nähe von Párana. Hier ist es sehr gemütlich, am Sonntag hat man Marktstände aufgebaut. Auch die Straßenmusik hört sich gut an. Kleine Geschäfte und Restaurants warten auf Kundschaft. Wir stehen direkt am kleinen Flüßchen, in einer Reihe mit 4 VW-Bussen. 

Zurück in Curitiba lassen wir bei Giustu unseren Nepomuk stehen. Bei ihm auf dem Parkplatz kann man sein Fahrzeug sicher abstellen. Es geht für drei Tage nach Rio de Janeiro, der 7 Mio. Metropole an der Cocacabana. Wenn wir schon einmal in Brasilien sind, ist ein Besuch in Rio Pflichtprogramm und haben es nicht bereut. Tolles Wetter, freundliche Leute, ein gutes Hotel, alles perfekt. Wir besuchten den Christo Retendor, die Jesusstatue, welche über Rio wacht, den Zuckerhut, der im Stadtteil Urca zu bestaunen ist und natürlich spazierten Nachmittags an der weltberühmten Cococabana entlang. Hier trifft man sich zum Sonnenbaden mit Freunden und Familie. Es herrscht eine ausgelassene Stimmung. Du brauchst dich um nichts zu kümmern, selbst der Caipirinha wird einem gebracht. Es gibt auch schöne Geschäfte mit der letzten Mode, man bekommt hier alles. Wir haben uns immer sicher gefühlt, entgegen einigen Meinungen, Rio sei zu unsicher für Touristen.

Nach dem Rückflug fahren wir von Curitiba nach Blumenau. Dieser Ort, man hört es am Namen, wurde von einer deutschen Gemeinde gegründet. Hier bereitet man sich auf das traditionelle Oktoberfest vor, ein Ableger von München. Selbstverständlich esse ich dort eine Grillhaxe.

Nach dem Besuch im Waschsalon auf der Ilha Santa Catalina bei Florianópolis, möchten wir nun dort einige Tage bleiben. Hier gibt es Strände die man, um sie zu besuchen, erwandern muß. Dies ist bei 35 Grad bergauf durch Regenwald etwas anstrengend. Dafür hat man aber kaum Leute und einen wilden Strand.



30.08. - 03.09.2023 Rund um die Iguaçu Wasserfälle:

Nachmittags kommen wir bei extremer Hitze in Foz do Iguaçu an. Wir stellen uns bei Camping International unter. Iza checkt uns ein und arrangiert für mich einen Termin bei Notecell, einem Handy-Reparaturladen in Foz. Mit dem Ubertaxi geht es dorthin. Junior begrüßt mich und will sich mein Handy anschauen. Er bekommt einen ganzen Tag. Ergebnis siehe weiter unten.

Anderntags besuchen wir die weltberühmten Wasserfälle von Iguaçu. Sie bestehen aus 20 größeren sowie 255 kleineren Wasserfällen mit einer Ausdehnung von 2,7 km und sind bis zu 82m hoch. Die Wassermenge schwankt zwischen 1500 m3/s - 7000 m3/s. Angabe von Wikipedia.

Die Wasserfälle stehen auf der Grenze zwischen Brasilien und Argentinien. Wenn man wie wir genügend Zeit hat, sollte man beide Seiten besuchen. Es lohnt sich sehr. Wir beginnen mit der brasilianischen Seite. Hier laufen wir einen Panoramaweg entlang, immer mit Blick auf die Fälle. Am Ende bekommt man ein Gefühl für die Wucht des Wassers, ist ziemlich nah dran und nichts für Wasserscheue.

Nach dem Besuch gehen wir gegenüber in den Parque dos Aves, einem Vogelpark der eine Menge heimischer Vögel beherbergt. Der Park ist sehr gepflegt, die Volieren sind groß. Mich beeindruckt vor allem eine Harpie, einem der größten Greifvögel. Die Klauen der Harpie ergreifen die Beute, hauptsächlich Faultiere, mit der Kraft eines Rottweilergebisses.

Zwei Tage später sind wir auf der argentinischen Seite. Wir heuern einen Guide an. Oleg berichtet uns viel über die Wasserfälle, Fauna und Flora in deutsch mit ukrainischem Akzent. Es lohnt sich das Geld auszugeben. Die argentinische Seite gefällt uns besser. An die Wasserfälle gelangt man über Stege und ist somit hautnah dabei, wie das Wasser den Abhang herunterstürzt. Nasenbären und schöne Vögel laufen nebenbei mit. Trotz der großen Hitze haben wir ständig eine Gänsehaut - so schön und intensiv ist das Erlebnis.

Zwischen den Tagen fahren wir hinüber nach Ciudad del Este, einer größeren Stadt in Paraguay. Hier am Dreiländereck ist man in einer Stunde von einem Land in das andere. In Ciudad gibt es Elektronikgeschäfte en Mass. Hier kaufe ich mir, nachdem Junior mir sagte, mein Handy ist nicht mehr zu reparieren, ein neues Iphone 13. Mit 256 Mbyte ist es hier günstiger als bei uns in Deutschland. So hat die Handy-Odyssee doch ein glückliches Ende gefunden.



23.08. - 28.08.2023 Bonito und Buraco das Araras:

In der IOverlander App lesen wir von der Facenda Iguassu bei Bonito. Ein Kleinod wo es an einem kleinen Flüßchen Wasserfälle gibt, Kapuzineraffen, Ameisenbären und mehr. Das Gelände um die Facenda, was Farm bedeutet, wird von Marc und seiner Familie sehr gepflegt. Marc hat französische Vorfahren und lebt mit seiner Frau Jolanda sowie seiner Mutter auf der Farm. Hauptsächlich halten sie Rinder, aber auch Pferde sind dort. Abends läuft der große Ameisenbär über die Pferdekoppel und im Wald kann man Kapuzineraffen beobachten. Der Nahe Fluß lädt zum Schwimmen ein, eine kühle Erfrischung bei den heißen Temperaturen. 

Leider können wir das Ambiente nicht so genießen wie wir es uns vorgestellt haben. An einem Tag geben unsere beiden Handys den Geist auf. Bei mir waren es technische Probleme, Monikas landet nach dem Schwimmen im Wasser. Also auf nach Bonito, das schöne, nächstgelegene Örtchen. Hier geben ich mein Handy zur Reparatur, nach einem Tag sagt man mir: No functiona! Nächster Shop, wieder dasselbe, jedoch müssen wir ständig zwischen der Facenda und Bonito hin- und herfahren. Wir kaufen für Monika ein gebrauchtes Handy, ich richte es ein. In der Nacht bemerken wir: Das Laden funktioniert nicht. Wieder nach Bonito. Handy zurückgeben, im nächsten Shop ein Neues kaufen. Diesmal richte ich es im Shop ein und wir kontrollieren alles mit Argusaugen. 

Vor vielen Jahren wäre ein defektes Handy kein Problem gewesen. Aber heute läuft nichts mehr ohne. Onlinebanking, soziale Netzwerke, Emailverkehr und Registrierungen jeder Art, nur noch über Handy. Soweit sind wir gekommen!

Nachdem wir trotzdem auf der Facenda ein paar schöne Stunden genießen konnten, verabschieden wir uns von Marc. Er war sehr hilfsbereit, jede Frage wurde umgehend beantwortet. 

Der Abschied ist wie bei langjährigen Freunden. Eine ganz tolle Zeit bei ihm! Bevor es nach Foz do Iguaçu geht, möchten wir noch den Parque Buraco das Araras besuchen. Der Park hat eine zusammengesunkene Höhle, die größte in Südamerika. Die Attraktion neben vielen Vogelarten sind die grünroten Aras, die hier massenweise vertreten sind. Sie leben an den Sandsteinfelsen der eingesunkenen Höhle.



19.08. - 22.08.2023 Pantanal:

Das Pantanal in Brasilien ist mit 195.000 km2 das größte Feuchtgebiet der Erde. Hier leben viele Reptilien, Vogelarten und Säugtiere. 

Wir fahren von Corumbá die relativ gute Strasse nach Passo do Lontra. Der Ort liegt direkt am Miranda River, der sich durch das südliche Pantanal schlängelt. Mit unserem Nepomuk machen wir auf der Piste "Pirschfahrten" und sehen schon schöne Vögel, kleine Kaimane. Mit Toni, der in Passo do Lontra wohnt und sich eine kleine Argentur für Bootstouren aufgebaut hat, fahren wir fast neun  Stunden auf dem Miranda River. Toni ist hier geboren, kennt die Gegend und die Tiere wie seine Westentasche. 

Um 5:30 Uhr brechen wir auf. Wir sehen viele Vögel, Capiybaras, Kaimane und tolle Landschaften. Auf der Rückfahrt springen vor uns zwei Capybaras schreiend ins Wasser. Ein Jaguar in der Nähe? Toni stoppt den Motor. Wir warten angespannt ca. 10 Minuten. Und dann lässt sich ein Prachttier von einem Jaguar sehen. Wir sind sehr glücklich und können es kaum fassen. Danke Toni!



30.07. - 17.08.2023 Von La Paz nach Puerto Suárez:

In La Paz bei Marcos, Camping Las Lomas, müssen wir unseren Nepomuk einer Inspektion, inklusive Filterwechsel und dem Austausch der Bremsflüssigkeit unterziehen. Nachdem Marcos das Fahrzeug untersucht hat, müssen auch die beiden Lenkstangen repariert werden. Sie sind durch das viele Pistenfahren ausgeschlagen. Marcos repariert und arbeitet alles gewissenhaft ab. So haben wir ein gutes Gefühl für unsere Weiterfahrt. Wir lernen Lothar aus Rinteln bei Hannover kennen. Er ist mit seinem Iveco für längere Zeit unterwegs. Schöne Gespräche mit ihm lassen uns die Zeit kurzweilig erscheinen.

Nach drei Tagen verabschieden wir uns von La Paz, diesmal vielleicht für immer. Wir fahren auf der Ruta 1 gemütlich nach Süden, bis wir unterwegs von der Polizei angehalten werden. Sie behaupten, ich bin zu schnell gefahren und wollen 200 Bolivianos haben. Natürlich spreche ich nun nur noch Englisch und möchte den Beweis sehen sowie die ID-Card des Polizisten. Daraufhin wird er kleinlauter und sie lassen uns fahren. Korruption lässt grüssen. Kurz vor Oruru biegen wir links auf die Ruta 7 nach Cochabamba ab, der viertgrößten Stadt Boliviens. Bei Javier auf dem Campingplatz wird unser Nepomuk geparkt. Lobo, der deutsche Schäferhund "betreut" uns während des Aufenthalts. Cochabamba ist eine schöne Stadt und besitzt die größte Christusstatue der Welt. Mit der Seilbahn geht es aussichtsreich hoch hinauf. Auch die netten Cafés laden zum Verweilen ein.

In Villa Tunari besuchen Monika und ich den Paque Marchi. Hier gibt es schöne Pflanzen und Äffchen zu sehen. Natürlich passend zu Monikas Geburtstag kann sie die süßen Kapuzineräffchen bestaunen.

Weiter geht es nach Buena Vista. Hier überrascht uns eine Schweizer Käserei,  der ein tolles Restaurant angeschlossen ist. Natürlich esse ich dort Züricher Geschnetzeltes.

Über Santa Cruz, der größten Stadt Boliviens, fahren wir nach Samaipata. Dort gibt es eine präkolumbianische Ruinenanlage.  Ausserdem machen wir eine schöne Wanderung im tropischen Wald. Auf dem Rückweg geht Monika in Santa Cruz zum Friseur, das war mal wieder nötig, sagt sie.

Wir entscheiden uns von Bolivien aus nach Brasilien zu fahren. Hinter der Grenze lockt uns das Pantanal. Es ist das größte Schwämmgebiet der Welt. Darüber berichte ich später. Der Ruta 4 entlang geht es über San José, Aguas Calientes nach Puerto Suárez an die brasilianische Grenze. In Aguas Calientes, was heisses Wasser bedeutet, baden wir in einem Fluss bei 38 Grad. Unterwegs machen wir noch eine Wanderung zu einem Wasserfall mit Bad im kristallklaren Wasser. Hier gibt es auch Frösche und kleine Schlangen. Die Hitze im Süden Boliviens lässt das Thermometer bis auf 40 Grad kommen. Die knapp 700 Kilometer von Santa Cruz hierher ist die Straße in einem guten Zustand. Die Landschaft wechselt häufig und so kommen wir nach fünf Tagen gemütlichen Fahrens dort an. 



20.07. - 25.07.2023 🇨🇱Lauca- und 🇧🇴Sajama Nationalpark:

Ihr habt es sicher bemerkt: Aktuell schreibe ich nicht so viel. Wir haben aus der Heimat schlechte Nachrichten bekommen - gedanklich sind wir dadurch viel in Köln.

Von Arica geht es die Ruta 11 in den Lauca Nationalpark, Chile. Wir befinden uns immer um die 4000m - 4600m Höhe. Das Altiplano, die Hochebene hier gefällt uns besonders gut. Kaum Menschen, jedoch auf der Straße viele LKW's die Waren nach Arica bringen. Dort hat Bolivien einen gesicherten Zugang zum Meer. Bolivien und Paraguay sind die einzigen Binnenstaaten in Südamerika und haben somit keinen direkten Zugang zum Meer.

Hohe Vulkane, teilweise über 6000m hoch, Lamas, Alpakas, Flamingos, Lagunen - alles in Sichtweite. Nachts wird es allerdings kalt, bis knapp unter -10° Grad. Aber unser Nepomuk hält uns mit seiner Heizung warm. Der Wagen springt gut an, alles im grünen Bereich.

Unser 13. Grenzübergang führt uns von Chile wieder nach Bolivien. Auf der bolivianischen Seite stauen sich an die 200 LKW's zurück. Über die Ruta 4 geht es in den Sajama Nationalpark. Wir erreichen, fast im Dunkeln, die Ortschaft Sajama, wo wir an der Plaza 6. Agosto unser Nachtquartier aufschlagen. Hier im Sajama Park überragt alles der Nevado Sajama, mit 6542m Höhe der höchste Berg Boliviens.

Anderntags fahren wir über die Piste zur Ortschaft Tomarapi und parken gegenüber der Eco Lodge. Wieder endlose Weite, Vulkane und viele Alpakaherden. 2012 übernachtete unsere Gruppe damals in der Lodge. Es war "saukalt" hier. Unsere jetzige Nacht bei -7° Grad hatte fast sommerliche Temperaturen. Ich bestelle bei Maruja ein Abendessen für uns beide und wir genießen die frischen Speisen der Tomarapi Lodge.  

 



11.07. - 19.07.2023 Von Cusco über Nasca nach Arica:

Nachdem wir Cusco verlassen haben, möchten wir gerne nach Nasca. Dort gibt es die sogenannten Nascalinien. Diese wurden vom Volk der Nasca , 800 v. Christus bis 600 nach Christus, auf der Ebene angebracht und können fast ausschließlich nur aus der Luft gesehen werden. Es wurden Tierlinien, Baummuster, Hände und viele lange Linien kilometerweit in die Wüste gezeichnet. Eine Deutsche aus Dresden, Maria Reiche, hat über fünfzig Jahre die Nascalinien erforscht. Es gibt dort ein Museum, alle über Maria. Natürlich ist Monika auch über die Nascalinien geflogen. 

Gewohnt haben wir in der Nasca Lodge bei Enrique, einer wunderschönen Anlage mit Womo-Stellplätzen.

Im Anschluss sind wir weiter über die Grenze nach Chile in die nördlichste Stadt Arica gefahren. Direkt am Pazifik gelegen, gibt es viele Möglichkeiten zum Baden, aber auch ein Besuch auf dem Felsen Roque Negro, mit einer grandiosen Aussicht über Arica, sollte man nicht versäumen.



01.07. - 07.07.2023 Manú Nationalpark:

Wir starten unsere Dschungeltour mit Wild Watch Perú und einer netten Gruppe, zusammen sind wir acht Personen. Unser Guide Esau, der in der Gegend aufgewachsen ist, ist sehr nett, aufmerksam und es entgeht ihm kein wichtiges Detail.

So fahren wir zunächst mit dem Kleinbus von Cusco in den höher gelegenen Teil des Dschungels zur Guadalupe Lodge. Unterwegs essen wir gemütlich zu Mittag, Jamie, unsere Köchin, stellt ihre Kochkunst schon mal unter Beweis. Wir sehen den bunten Felsenhahn, den Highland Moti Moti und Kapuzineräffchen. Im Dunkeln kommen wir an der Lodge an.

Früh morgens fahren wir nach Atalaya, dem Ende der Straße. Von hier geht es über den Fluß Madre de Dios und später in den Manú River. Insgesamt werden wir über 100 km mit dem Boot unterwegs sein. Viele Stunden dauert die Fahrt. Schöne Dschungellandschaften, immer wieder Flussbänke auf denen Vögel zu sehen sind, Schildkröten, Kaimane, aber auch tolle Bäume und Blumen am Flussufer. Wir erreichen die Pankotsi Lodge, wo wir abends im Dunkeln noch durch den Dschungel streifen. Spinnen, Frösche und einiges mehr entdecken wir mit Hilfe von Esau im Schein der Stirnlampe.

Weiter geht es heute über den Manú River. Kurz hinter der Registrierstelle, weiter ist die restricted Area,  sehen wir am Flussufer einen Jaguar dösen. Unser Herz macht einen gewaltigen Sprung. Immer weiter Flußaufwärts erreichen wir am frühen Nachmittag die Matsuenka Lodge, der letzte Stützpunkt für Touristen. Danach ist Schluß. Weiter im Nationalpark leben nur noch Indigene, vor der Außenwelt geschützt. Wir machen Exkursionen in die Umgebung, am Salvador See können wir Riesenotter beobachten, aber auch Kaimane, Vögel - eine intakte Flora und Fauna. Riesige Bäume, Lianen, Sträucher, zu allem wußte uns Esau was zu erklären. Insgesamt lernten wir, daß der ganze Dschungel eine einzige Symbiose ist. Alles lebt von Allem. Spannende Erfahrungen in diesem Zusammenhang!!!

Wir fahren denselben Weg auf den beiden Flüssen zurück bis nach Atalaya. Unterwegs werde ich noch von Wespen sechsmal gestochen. Sehr schmerzhafte Angelegenheit. Die Rückfahrt ist ein wenig heikel, weil der Madre de Dios wenig Wasser führt. Aber Sanchez, der Bootsfahrer, meistert diese Passagen mit bravour. Wir erlebten eine spannende und eindrucksvolle Woche im Dschungel.



17.06. - 30.06.06.2023 Cusco und das heilige Tal von Urubamba:

Am Sonntag, den 17.06.2023 kommen wir in der alten Inkahauptstadt Cusco an. Hier laufen die Vorbereitungen für das Inti Raymi Fest, das Sonnenfest und somit das wichtigste Fest der Inkas. Wir stehen auf dem schönen Campingplatz Quinta Lala wo mit uns einige Overlander Pause in Cusco machen. 

In Cusco gibt es Museen und Kirchen aus der Zeit der spanischen Eroberer zu sehen, aber auch überall noch Mauern aus der Inkazeit. Die Stadt lebt von der Geschichte dieses Volkes, welches tolle Bauwerke errichtete. Stein auf Stein ohne Zement. Den Bauwerken konnten selbst schwere Erdbeben nichts anhaben. Überall Andenkengeschäfte mit Nippes aus der Zeit.

Auch wir erlaufen die Stadt mit schönen Geschäften, Plätzen und Gassen. 

Für zwei Tage besuchen wir die Laguna Piruay wo wir im Campamiento Placído einen Stellplatz finden. Die Hunde Blacky und Langohr begrüßen uns, weichen aber nicht mehr von unserer Seite. Wir haben immer Hundefutter für streunende Hunde in Südamerika dabei. Diese danken es uns, sind aber nie agressiv. Am nächsten Tag umwandern wir in drei Stunden die Laguna Piruay, Blacky immer mit dabei. Unterwegs treffe ich Irene, eine Indigene mit ihrem Quad. Wir unterhalten uns auf spanisch. Sie zeigt mir Fotos von der Familie und später darf ich sie sogar fotografieren. Wir tauschen die Telefonnummern aus, ich will ihr die Fotos zusenden.

Anschließend wandern wir weiter nach Chincero, einem Ort wo ein Quechua Markt ist. Hier kommen die Frauen aus der Umgebung und verkaufen Textilien, gewebt und gestrickt, Gemüse und Obst. Chincero hat auch eine alte Kirche mit dahinter liegenden Terrassen aus der Inkaszeit. Hier werden Kartoffeln gefriergetrocknet. Die Gefriertrocknung stammt aus Südamerika und manche Kartoffelarten können damit jahrelang haltbar gemacht werden.

Pünktlich zum Inti Raymi Fest kommen wir wieder nach Cusco. Die ganze Stadt ist auf den Beinen. Gruppen in historischen Kostümen sammeln sich an der Plaza Armas, dem größten Platz in Cusco. Von hier werden Aufführungen wie zur Inkazeit dargeboten. Das farbenfrohe Spektakel muß man gesehen haben. Die Einwohner von Cusco tragen zur guten Stimmung bei. Sie sind sehr stolz, Nachfahren der Inkas zu sein.

Wir wollen noch im heiligen Tal von Urubamba Bauwerke aus der Inkazeit besichtigen.

Dazu gehören die steil aufragenden Terrassen von Pisaq mit der auf fast 3600m liegenden alten Festung.

In Ollantaytamba gibt es ebenfalls eine gut erhaltene Festung mit Terrassen, die der legendären Anlage in Machu Pichu gleicht. Auch der Ort ist ein Besuch wert.

Die einzigartigen runden, nach unten errichteten Terrassen findet man in Moray und in Maras besichtigen wir die über tausend Jahre alten Salinen für die Salzgewinnung. Hier lebt der ganze Ort vom Salz, welches in die weite Welt verkauft wird.

Noch einmal Stop an der Laguna Piruay, Blacky und Langohr profitieren wieder davon, bevor es wieder nach Cusco geht. Von hier werden wir eine siebentägige Dschungeltour in den Manú Nationalpark unternehmen. Wie es uns dort ergehen wird, dazu später.



10.06. - 16.06.2023 Colca Canyon:

Der Colca Canyon zählt bestimmt zu den spektakulärsten Sehenswürdigkeiten in Perú. Als einer der tiefsten Canyons weltweit, sieht man hier nicht nur spektakuläre Landschaften und Schluchten, das Highlight für den Touristen sind die Sichtungen von Condore aus nächster Distanz. Viele Kleinbusse kommen morgens ab 8:00 Uhr aus Arequipa, Puno und der Umgebung mit Touristen, die die Vögel sehen möchten. Um ca. 10:30 Uhr verschwinden alle wieder.

Die Anfahrt von Arequipa in den Canyon erfolgt über eine Hochebene, mit 4910m überquert unser Nepomuk brav seinen bisher höchsten Punkt. In der Ferne stehen Vulkane, teilweise über 6000m hoch. Bei Chivay fahren wir in den Canyon bis zum Mirador Cruz del Condor. Auch wir wollen hier Condore beobachten.

Die Gegend ist geprägt von der Landwirtschaft, überall arbeiten Leute. Gerste, Hafer und Heu werden auf Terrassen angebaut.

Am nächsten Morgen können wir dann die Vögel beobachten, wie sie geräuschlos an uns vorbei schweben. Der Kontrast mit den gegenüberliegenden Felsen ist einmalig.

Natürlich wollen Monika und ich den Canyon auch zu Fuß erleben. Wir unternehmen eine dreitätige Wanderung. Von Cabanaconde steigen wir die 1200m nach Sagalle hinab und übernachten in der Tropical Lodge. Der Abstieg ist sehr steil. Der Ort wirkt wie eine kleine Oase, es gibt sogar Palmen hier. Anderntags wandern wir weiter bergauf- und ab. Vorbei an den Ortschaften Malata und Cosńirhua geht es nach San Juan de Chucchu, wo wir in der Posada Gloria absteigen. Hier haben Gloria und Victor ein Kleinod geschaffen. Schöne Zimmer, einen tollen Garten, alles sehr gepflegt. Das Essen ist schmackhaft und Victor erzählt mir, daß die beiden seit zwanzig Jahren die Anlage alleine bewirtschaften.

Am dritten Tag steigen wir fast 1300 Höhenmeter nach Cabanaconde auf. Nicht vergessen: Der höchste Punkt liegt auf 3400m Höhe.

Bevor wir den Colca Canyon verlassen, sehen wir uns noch einmal die Condore an. Anschließend fahren wir über Maca, Achoma nach Yanque. In Yanque gibt es zur Belohnung ein selbst gemachtes Eis. Die kleinen Dörfer sind ebenfalls sehenswert mit ihren Kirchen. Zum Abschluss übernachten wir in der Nähe von Chivay, wo ich noch ein tolles Panorama von der Milchstraße fotografiere.



01.06. - 09.06.2023 Titicacasee und Arequipa in Peru:

Von La Paz fahren wir nach El Alto und weiter nach Cocacabana am Titicacasee. Der See ist 15,5 mal größer als der Bodensee und fast so groß wie Korsika. Bolivien mit 40% und Perú mit 60% teilen sich den See untereinander. In Cocacabana wohnen wir mit Vanessa im Hotel La Cúpula, in  welchem Monika und ich schon 2015 gewohnt haben. Eine sehr schöne Anlage mit bestem Preis- Leistungsverhältnis. Wir halten uns zwei volle Tage dort auf. Ein Besuch der Isla del Sol steht auf dem Programm. Die Insel ist die Geburtsstätte des Incareichs. Mit dem Boot machen wir einen Tagesausflug dorthin. Wir durchwandern den Norden, bei schönstem Wetter macht uns die Höhe von über 4000m nichts aus. Vor allem der Blick auf die Cordilera Real ist ein Traum. Man erkennt von hier die 6000er im Norden von La Paz. 

Hier besuchen wir die schöne Basilika Virgen de la Candelaria. Sie ist eine Wallfahrtskirche in Bolivien, u. a. werden Kraftfahrzeuge aus ganz Südamerika auf dem Vorplatz gesegnet. Ebenfalls sind der Markt und die Geschäfte hier ein Muß für die Touristen. Abends steigen wir auf den Kalvarienberg zum Sonnenuntergang und Blick auf den See.

Über den Grenzort Kasani geht die Fahrt nach Perú. Nach den Formalitäten fahren wir weiter nach Puno am Titicacasee. Unterwegs begegnen wir vielen Lama- und Alpacaherden. Mit der qualitativ hochwertigen Wolle der Alpacas werden Pullover, Mäntel, Schals und vieles mehr hergestellt. In den Fachgeschäften von Puno und Arequipa kann man, günstiger als bei uns, diese Sachen erwerben. Natürlich haben auch wir nicht widerstehen können.

Ein Besuch bei den Uros auf dem Titicacasee war für uns Pflichtprogramm. Die Uros leben auf auf Schilfinseln und pflegen ihr Brauchtum, natürlich auch auf den Tourismus abgestimmt. Edwin, unser Guide, konnte uns viel über das Leben der Uros berichten.

Von Puno fahren wir nach Arequipa, der zweitgrößten Stadt in Perú. Diese hat einen gewissen Charme und wir wohnen die letzten zwei Nächte für Vanessa in Südamerika im Hotel Casa de Avila. Ein nettes Hotel mit großen Zimmern, großem Garten und nettem Personal. Das Frühstück ist ebenfalls sehr gut und so können wir drei gestärkt das Zentrum von Arequipa erkunden. Wir besuchen die Plaza Armas mit ihrer riesigen Kathedrale, die Märkte und das Kloster Santa Catalina aus dem 16. Jahrhundert. Maria Elena, die ein sehr gutes Deutsch spricht, führt uns durch die Stadt in der Stadt mit vielen Informationen über das Kloster, welches heute noch Nonnen beherbergt. Abends genehmigen wir uns einen Pisco Sur, den haben wir uns verdient.

So ist die Reise nun für Vanessa zu Ende, die vier Wochen sind wie im Flug vergangen. Wir bringen sie zum Flughafen. Der Abschied fällt allen besonders schwer.



25.05. - 30.05.2023 Potosí und La Paz:

Potosí, die Stadt am Cerro Rico. Im Mittelalter die reichste Stadt der Welt, heute "nur" noch die höchste Stadt der Welt mit 4060m. Im Mittelalter wurden hier die gesamten Silbermünzen für die spanische Krone hergestellt und nach Europa verschifft. Das Silber dafür wurde in Minen unter dem  Cerro Rico, dem reichen Berg, abgebaut. Tausende Menschen u. a. Sklaven, haben dafür ihr Leben eingebüßt. Noch heute werden in den Minen Erze, Kupfer, Zinn, Zink, ein wenig Silber und andere Mineralien abgebaut. Die Miñeros aus der Oberstadt arbeiten hier unter schweren Bedingungen, Arbeitssicherheit ist hier ein Fremdwort. Gegen Hunger, Kälte und der Höhe , bis 4300 Meter, werden Cocablätter mit Pflanzenasche als Katalysator gekaut. Hinzu kommt Alkohol, 96%, Bier, Zigaretten.

Wir haben eine Minentour gebucht und Juan Carlos, unser Guide, erzählte uns eine Menge über das Leben und die Arbeit der Miñeros. Wir zogen Schutzanzüge, Helm und Gummistiefel an und trabten mit einer Stirnlampe bewaffnet durch die Schächte, oft nur in gebückter Haltung. 

Als Schutzpatron der Miñeros dient der Tio (Onkel), ein Teufel, der verehrt wird zum Schutz der Arbeiter. Wir sahen, wie die Arbeiter schwer beladene Loren aus dem Berg ans Licht schoben. Oben angekommen, stehen Händler bereit um die Mineralien einzuschätzen und den Miñeros abzukaufen. 

Ich hatte die große Ehre, mit Juan Carlos und anderen Miñeros einen neuen Tio in einem Schacht zu platzieren. Cacablätter, Alkohol, jede Menge Bier und Zigaretten wurde in den Schacht geschafft. In einer Zeremonie wurde dann der Tio auf seinen Platz gesetzt. Die Miñeros sind sehr abergläubisch. Natürlich habe ich auch ein Bier mitgetrunken und der Alkohol mit 96% brannte ganz schön. Nach gut einer Stunde unter Tage brachte mich Juan Carlos wieder zum Womo. Die Miñeros blieben zurück, Zigaretten, Bier und Cocablätter waren noch übrig.

Wir besuchen das Münzmuseum, in dem man alles über die damalige Herstellung der Münzen erfährt. Sehr interessant. Ebenfalls besitzt Potosí schöne Gebäude aus der damaligen Zeit.

 

Weiter geht die Fahrt nach La Paz. Die Stadt mit fast einer Mio. Einwohner liegt in einem Talkessel zwischen 3500m -3800m. Strengt etwas an, wenn man die steilen Straßen hochläuft. 

Monika und ich sind jetzt das 3. Mal dort und können Vanessa die Stadt zeigen. Die schöne Kirche San Francisco, den Hexenmarkt, hier gibt es alles für den Touristen u. a. tolle Alpaka Pullover.

Auch mehrere Seilbahnlinien von der Fa. Doppelmayer, Österreich, erbaut gibt es hier. Aus den Gondeln hat man einen tollen Ausblick über die Stadt und dem alles überragenden Illimani, mit 6439m der zweithöchste Berg Boliviens. Wir stehen bei Marcos auf dem Campingplatz Los Lomos. Marcos und Ninette sind sehr freundlich und es stehen weitere Reisende mit ihren Womos dort. So geht die Zeit in La Paz zu Ende, wir verabschieden uns von der schönen Stadt und fahren weiter nach Cocacabana an den Titicacasee.



15.05.2023 - 24.05.2023 Von San Pedro de Atacama nach Uyuni:

Nun ist unsere Tochter Vanessa für einen Monat mit von der Partie. Nachdem wir sie in Calama vom Flughafen abgeholt haben, fahren wir drei zusammen nach San Pedro de Atacama. Wir stehen mit unserem Nepomuk auf dem Campingplatz Los Abuelos. Dort richten wir uns für die nächsten drei Tage ein. San Pedro ist touristisch gut erschlossen, es gibt fast alles hier. Vor allem die vielen Anbieter von Touren in die Umgebung. Auch wir buchen eine Tour nach El Tatio und eine Astrotour, denn der Sternenhimmel hier ist sehenswert.

Am nächsten Tag fahren wir nach Mittag zum Valle de la Luna. Hier gibt es Felsformationen mit Sanddünen zu sehen. Am späten Nachmittag kommen die Strukturen besonders zum Vorschein. Vor allem der Sonnenuntergang ist hier einer der Highlights. Das kommt schon einem Volksfest nahe.

Die Fahrt nach El Tatio, dem höchsten Geysirfeld der Erde, beginnt schon um 5:00 Uhr in der Frühe. Franco, unser Guide, begrüßt die halb verschlafene Gruppe im Bus. Die Fahrt dauert ca. 90 Minuten und die erste Stunde in El Tatio ist noch richtig kalt, wir befinden uns auf 4300m Höhe. Franco erklärt uns viel über die Geysire. Sehr interessant! Nach dem Besuch des Geysirfeldes gibt es ein tolles Frühstück mit französischem Baguette. Auf der Rückfahrt besuchen wir noch die Ortschaft Machuca mit der alten Kirche aus dem 17. Jahrhundert.

Abends gehts es auf Astrotour. Man erklärt uns viel über den Sternenhimmel und sechs Teleskope sind in verschiedene Richtungen zum Beobachten einzelner Sternenregionen ausgerichtet. Aber ehrlich: Bei Manuela auf dem Camping Nogales bei Santiago hat mir die Astrotour besser gefallen.

Anderntags fahren wir zu den Lagunen Miscanti und Miniques, ebenfalls in ca. 4300m Höhe. Eine grandiose Landschaft mit fünf Vulkanen über 5000m Höhe und den beiden Lagunen. Herrlich!

Nun ist unsere Zeit in San Pedro zu Ende und wir fahren über den Paso Jama, 4300m, auf dem Altiplano nach Purmamarca auf der argentinischen Seite. Vorbei an bis zu 6000m hohen Vulkanen die uns von weitem grüßen geht die Fahrt und an zum Teil vereisten Lagunen an denen Vicuñas trinken. In Purmamarca, wir sind wieder in Argentinien, sind schöne Stände, die touristische „Alpaka“ Wollsachen verkaufen. Purmamarca liegt in der Quebrada de Humahuaca. Hier gibt es die bekannten Regenbogenberge. Diese schimmern in vielen Farben, besonders am späten Nachmittag.

In Tilcara, einem weiteren Ort in der Quebrada, machen wir ebenfalls Stop. Hier gibt es ebenfalls schöne Geschäfte.

Unser nächstes Ziel ist Bolivien. Zunächst fahren wir zum Grenzort La Chiaca, wo nochmal gut eingekauft wird. Danach geht es über die Grenze nach Bolivien. Erstes Ziel ist die kleine Stadt Tupiza. Hier wurden die bekannten Bankräuber Sundance Kid und Butch Cassidy nach ihrem letzten Bankraub erschossen. Auf dem Campingplatz Casa Barón übernachten wir bei Mónica, die in Deutschland als Au Pair gearbeitet hat.

Von hier geht es über die neue Straße nach Uyuni. Die Fahrt dorthin ist sehr kurzweilig, man möchte ständig fotografieren. Tolle Landschaften, Lamas und Vicuñas, alles zum Anschauen.

In Uyuni machen wir drei einen Tagesausflug auf die Salar de Uyuni, dem größten Salzsee der Erde. Siebzehn mal größer als der Bodensee liegt dieses Naturschauspiel vor den Toren Uyunis. Im See liegt das größte Lithium Vorkommen weltweit und wird von ausländischen Firmen ausgebeutet, die Bolivianos die hier arbeiten gleich mit. Der Ausflug ist wunderschön, mit Mittagessen in einem Salzhotel und dem Besuch der Isla Incahuasi, dem Haus des Inca, mit zum Teil über 12m hohen Kakteen. Der Sonnenuntergang auf der Salar ist ein weiteres Highlight, einfach fantastisch. Bevor wir nach Potosí abreisen, besuchen wir noch den schönen Markt in Uyuni.



14.05.2023 San Pedro de Atacama:

Zunächst eine Änderung des Reiseblogs. Unser Freund Heiner hat angeregt, den Blog mit den neuen Einträgen oben anzuordnen, damit man nicht immer nach unten scrollen muß. Muß ich ihm recht geben, ist praktischer.

Schon wieder ist eine weitere Woche herum. Auch hier fliegt die Zeit an einem vorbei. Vier Monate sind vergangen und morgen kommt Vanessa zu uns hierher. Die Freude ist groß sie wiederzusehen. Aber jetzt ein paar Zeilen von der letzten Woche, die uns wieder schöne Erlebnisse gebracht hat.

Von Bahia Inglesa fahren wir nach Cañaral. Hier zweigt die Ruta 5 auf die C 120 ab zum Parque Nacíonal Pan de Azúcar. Eine landschaftlich sehr schöne Strecke, zunächst vorbei am Pazifik, dann ins Landesinnere mit Bergen, Schluchten und schönen Kakteen. Die Aussicht von einem Mirador, daß sind hier Aussichtsplätze, auf den Pazifik mit Kakteen, den Bergen der Kordiliere, die hier bis ans Meer heranreicht und der Isla Azúcar ist gewaltig.

Es geht weiter auf der Ruta 5, das ist übrigens in Chile ein Teil der Panamericana. Hier kommen wir in die Atacama, der trockensten Wüste der Erde. Das Wenige was hier wächst, holt sich die Feuchtigkeit vom Küstennebel, der noch viele Kilometer ins Land hereinzieht und mit den ersten Sonnenstrahlen verschwindet. Die Straße ist immer wieder viele Kilometer gerade wie ein Strich. Unterwegs liegt das astronomische Observatorium Paranal der europäischen ESO Gesellschaft, European Southern Observatory. Hier in der Atacama stehen noch weitere Observatorien zur Beobachtung des Weltalls. Die Höhe und die trockene Luft sind die besten Vorraussetzungen zur Sternenbeobachtung.  Die Telescope sind die modernsten und größten weltweit. Leider können wir am Observatorium direkt nicht übernachten und so suchen wir uns einen Platz um des nächtens den grandiosen Sternenhimmel zu beobachten.

Ein Besuch der Stadt Antofagasta ist die nächste Station. Wir versäumen aber nicht die Steinskulptur Mano Desierto zu besuchen, welche von Mario Irarrázabal entworfen wurde.

In Antofagasta wird getankt und die Gasflasche wieder aufgefüllt. Die Nächte sind doch frisch, obwohl es tagsüber heiß ist. Wir besuchen das Felsentor La Puerta mit Pelikanen, Geiern und weiteren Seevögel. Die Innenstadt mit der Plaza Colón, dem alten Hafen, dem Fischmarkt und den hier ansässigen Mähnenrobben, die man schon von hundert Metern Entfernung riechen kann, sind weitere Ziele.

Bei Antofagasta gibt es die verlassene Salpeterstadt Chacabuco, ein historischer Ort der heute als Denkmal dient. Hier wurde in den 1920gern und 1930gern Jahre Salpeter abgebaut, welcher für Schießpulver und Dünger verwendet wurde. Es wohnten bis zu 7000 Arbeiter mit ihren Familien dort. Hier gab es eine städtische Infrastruktur, alles für das Leben in der Wüste. Durch die chemische Herstellung von Salpeter in Europa wurde Chacabuco bedeutungslos und 1934 geschlossen. In den 1970gern Jahren diente sie dem Pinochet Regime u. a. als Gefangenenlager für politische Häftlinge. Was dort zum Teil abging möchte keiner von euch wissen. Ich konnte eine tolle Startrail-Aufnahme dort machen.

Über die kleine Ortschaft Chiu Chiu mit ihrer im 17, Jahrhundert erbauten Kirche fahren wir nach San Pedro de Atacama. Hier haben wir 2015 unseren Freund Heiner aus dem malerischen Denkendorf bei Stuttgart kennengelernt. Heiner hat uns auf seiner Südamerikatour in El Chaltén besucht, dies noch als Ergänzung. Ist doch ein schönes Erlebnis ein vertrautes Gesicht aus der Heimat zu sehen.

Hier in San Pedro, einem schönen Wüstenort, verweilen wir um am 15.05. Vanessa in Calama vom Flughafen abzuholen. Sie wird dann mit uns Schwerpunktmässig Bolivien besuchen. Wie es uns dreien dabei ergeht, erfahrt ihr in den nächsten Berichten,



28.04. - 06-05-2023 Von Santiago nach Bahía Inglesa:

Es geht weiter nach Norden. Wir fahren auf der Ruta 5, die legendäre Panamericana. Es geht am Pazifik vorbei, aber auch Abstecher nach rechts ins Gebirge. So besuchen wir den Parque Las Chinchillas. Hier sind viele Vögel beheimatet, aber auch Kakteen, Degu's - kleine Mäuse, Füchse und mehr. Den Namen hat der Park aber von den Chinchillas, die fast ausgerottet waren wegen den Pelzen in Europa, hier aber wieder angesiedelt wurden. Die Tiere sind sehr scheu und nachtaktiv. Leider haben wir keins gesehen. Aber dafür andere Tiere.

Weiter geht es an La Serena vorbei ins Elqui Tal. Hier wird das Nationalgetränk der Chilenen hergestellt: Pisco!  Die Pisquotraube wird angebaut, geerntet und getrocknet. Danach wird ein Traubenschnaps gebrannt. Das Tal ist sehr touristisch, dennoch schön.

Einen Abstecher ins obere Huascotal, welches sehr ruhig und mit vielen Bergen umgeben ist, haben wir sehr genossen und blieben über Nacht. 

In Huasco, einem kleinen Ort der von der Fischerei lebt, sehr sauber mit freundlichen Menschen, haben wir ebenfalls übernachtet. 

Und so geht es weiter. Das Füllen der Gasflasche in Copiapó war leider nicht möglich. Werde es in Antofagasta probieren. Wir haben ja eine Zweite. Dafür besuchen wir die Mine San José. Hier wurden im August 2010, 33 Minenarbeiter in 700 Metern Tiefe verschüttet. In einer einmaligen Rettungsaktion konnten alle nach 68 Tagen lebend geborgen werden. Dafür wurde eine Rettungskapsel konstruiert und durch eine Bohrung in die Tiefe gelassen. Innerhalb von 22 Stunden wurden die Miñeros ans Tageslicht befördert. Der damalige President Piñera war ebenfalls zugegen. Tolle Leistung des Staates und der Bevölkerung. Jetzt weiß ich, warum die Chilenen, aber auch die Argentinier, so national eingestellt sind und ihr Land lieben.

Nun sind wir in Bahía Inglesa, ebenfalls am Pazifik. In gut einer Woche kommt Vanessa zu uns und es sind noch ein paaar Kilometer bis Calama. Wir freuen uns schon sehr sie wiederzusehen. Bis dahin genießen wir das schöne Wetter, wobei es Nachts schon recht kalt wird.



08.04. - 26.04.2023 Von El Bolsón nach Santiago de Chile:

Ein gewaltiger Sprung im Reiseblog, aber es ging nicht früher.

Zunächst besuchen wir Claudia und Klaus, die 2004 nach El Bolsón auswanderten und auf einer Farm leben. Claudia besorgt kurzfristig für Monika einen Termin bei ihrer Zahnärztin. Sie wird schon länger von Schmerzen geplagt. Nach der Behandlung und den drei Tagen auf der Farm kehrt Ruhe, vor allem bei Monika ein.

Wir fahren weiter über Bariloche, San Martín de los Andes, Chos Malal, Malargüe und San Rafaél. Teilweise wieder über Piste. Die Landschaft ist geprägt von kleinen Orten, Vulkanen - teilweise mit Schnee bedeckt, großartige Weite und Pampa. Vor Malargüe wollen wir zur Laguna Llancanelo. Diese ist aber um diese Jahreszeit ausgetrocknet. Dennoch verbringen wir dort eine Nacht mit tollem Sternenhimmel. Wir kommen gut voran. In Tupungato, kurz vor Mendoza, machen wir an der Bodega Giaquinto zur Weinprobe halt. Einer der wenigen Familienbetriebe der hiesigen Weinindustrie die es noch gibt, welche von italienischen Einwanderern gegründet wurde. 

In Mendoza muß unser Nepomuk zum Ölwechsel. Joel verkauft mir das entsprechende Öl und hilft mir, Juan Carlos zu finden. Er wird den Ölwechsel vornehmen und resettet mir noch das Symbol in der Anzeige. Die Jungs leisten tolle Arbeit, diese wird zur Bezahlung on Top mit einer Büchse Bier honoriert.

Von Mendoza fahren wir weiter zum Aconcagua, 6960 m - dem höchsten Berg auf dem amerikanischen Kontinent. Bei Puente del Inca können wir die imposante Südwand bestaunen.

Weiter geht es durch den Grenztunnel Christo Retendor, 3184 m nach Chile. Wiederum tolle Berglandschaften machen die Überfahrt kurzweilig. So kommen wir am späten Nachmittag in Santiago, der Hauptstadt von Chile an. Wir fahren aber noch ein Stück weiter zum Canyon de Maipo auf einen Campingplatz mit dem schönen Namen Los Nogales de Roan Jasé. Hier steht unser Nepomuk sicher. Am ersten Abend haben wir die Möglichkeit, an einer astronomischen Führung teilzunehmen. Manuela und Leo, begeisterte Hobbyastronomen, geben hier entsprechende Seminare und sind sehr freundlich. Wir bleiben wir ein paar Tage und können uns Santiago ansehen. Dorthin gelangt man mit dem Taxi Collectivo und der Metro. Wir sind begeistert wie toll alles funktioniert. Das kennen wir von Köln leider anders. Santiago mit seinen 6 Mio. Einwohnern hält für uns zwei Sonnentage bereit, sowie schöne Gebäude und einen tollen Aussichtspunkt, den Cerro San Christobal. auf diesen gelangen wir mit der Seilbahn.



01.04. - 07.04.2023 Carretera Austral:

- Regen empfängt uns in Puerto Yungay. Wir fahren die Piste nach Caleta Tortel. Dort wollen wir an der Tankstelle den Reifendruck absenken um auf der Schotterpiste einen gewissen "Fahrkomfort" zu haben. Die Straßenwege im Ort verlaufen über Holzstege und sind somit Wartungsfrei. Kein Matsch, kein Sand. 

Weiter geht es nach Cochrane. Immer wieder regnet es. Es begegnen uns einige Fahrradlangstreckenfahrer, immer mit einem Lächeln. Meine Hochachtung! Später wird das Wetter besser und wir erreichen am Nachmittag Cochrane, wo wir an der Laguna Esmeralda nächtigen.

- Die Piste heute nach Puerto Rio Tranquilo ist ziemlich anstrengend für unseren Nepomuk. Viele Schlaglöcher säumen den Weg. Trotzdem genießen wir die Landschaft, die an uns vorbeizieht. Der Rio Baker, Chiles wasserreichster Fluß begleitet uns ein ganzes Stück mit seinem tieftürkisen Wasser. Nachmittags in Tranquilo machen wir eine Bootsfahrt zu den Marmorhöhlen.

- Es geht weiter nach Villa Cerro Castillo. Die Piste ist heute moderat und das Wetter schön. Lange Stücke fahren wir alleine auf der Carretera und bestaunen die Aussicht. Die Landschaft leuchtet in den Herbstfarben, wunderbar.

- Morgens besuchen wir die Cueva de los Manos. Hier gibt es ca. 3000 Jahre alte Handabdrücke an den Felsen. 

Heute kommen wir für längere Zeit auf Asphaltstraße. Nachmittags in Coihaique wird unser Nepomuk betankt und gewaschen. Danach einkaufen und essen gehen, schließlich haben wir heute Hochzeitstag.

- Von Coihaique nach Puyuhuapi wechselt der Weg von Straße nach Piste des Öfteren. Die Fahrzeuge werden jetzt mehr, aber von überlaufen ist keine Rede. In Puyuhuapi am gleichnamigen Kanal machen wir für heute Halt. Eine Ruhe liegt über dem Kanal und am Schluß tummeln sich noch Delphine in unserer Nähe. Der Kanal hat Verbindung mit dem Pazifik.

- In Puyuhuapi muß ich erst einmal die Bettmechanik reparieren. José leiht mir am Straßenrand sein Werkzeugportfolio. Das Ersatzteil ist im Tante Emma Laden um die Ecke schnell beschafft, gibt es dort u. a. einen gut sortierten Eisenhandel. Über Villa Santa Lucia fahren wir nach Chaitén. Es ist der nördlichste Punkt auf der Carretera Austral für uns. Hier geht die Fähre nach Puerto Montt und zur Insel Chiloe, die viele Touristen nutzen. Wir sichten heute einen Südpudu, die kleinste Hirschart, direkt am Straßenrand. Glück gehabt! Am nächsten Tag steigen wir noch auf den Vulkan Chaitén, der 2008 nach 9000 Jahren plötzlich nach einem Erdbeben ausgebrochen war und den Ort unter Asche gelegt hat. Oben auf dem Gipfel sieht man noch Fumarolen, das sind Vulkangase und Wasserdampf. Also noch aktiv!

 

So haben wir nun ca. 1000km zurückgelegt. Davon war gut die Hälfte Schotterpiste. Wir hatten die Carretera erst kurz vor unserer Abreise auf den Plan genommen. Eine gute Entscheidung, war es doch landschaftlich ein Leckerbissen und ein wenig Abenteuer war auch dabei.

 



30.03. - 01.04.2023 Von Puerto Natales nach Puerto Yungay:

Nun steht eine zweitägige Schiffspassage durch die chilenischen Fjorde, die hier Canal genannt werden, an. Verpflegung inbegriffen.

Am 29.03. fahren wir gegen 19:00 Uhr in Puerto Natales auf die Fähre Crux Australis. Wir haben Schlafsessel, können jedoch unser Wohnmobil an Deck benutzen. Um ca. 5:00 Uhr geht es morgens los. So richtig merken wir gegen 7:00 Uhr, daß die Maschinen der Fähre auf volle Kraft voraus sind.

Um 9:00 Uhr gibt es Frühstück. Danach gehen wir an Deck und genießen die tolle Aussicht auf die umliegenden Berge. Der Kanal ist erst etwas unruhig und der Wind unangenehm, Patagonien pur. Das Wetter ist die beiden Tage bewölkt, jedoch ist eine gute Weitsicht gegeben. An Bord sind neben den vielen Chilenos natürlich auch Rucksacktouristen und wenige Wohnmobilisten. 

Die Besatzung ist sehr freundlich, das Essen gut und der Kapitän ladet mich zu einer Besichtigung auf die Brücke und in den Maschinenraum ein. Gerne nehme ich diese Einladung an, gibt es doch einiges an Technik zu sehen. Die Einsamkeit auf den Fjorden ist fantastisch.

Der zweite Tag ist ebenfalls geprägt von vielen Besuchen an Deck. Immer wieder muß ich fotografieren. An einem Wrack, es hatte seinerzeit wohl Zuckerrohr geladen und war auf Grund gelaufen, wurde die Fähre vom Steuermann gekonnt herumnavigiert.

Wir lernen u. a. Doris aus Köln kennen, die sich ihren Traum mit Pferden unterwegs zu sein erfüllt hat. Weiter so!

So gehen die beiden Tage zu schnell zu Ende und am 01.04. legen wir um 6:00 Uhr im Dunkeln in Puerto Yungay an. Ein wenig traurig verlassen wir die Fähre und bereiten uns auf unser nächstes Abenteuer vor: Die Befahrung der Carretera Austral, Ruta 7, eine der landschaftlich großartigsten Straßen in Südamerika.



26.03.2023 Ausflug zum Lago Desierto von El Chaltén:

Leider hat es in der Nacht stark zu stürmen begonnen. So steigen wir heute von den Wanderschuhen auf unseren Nepomuk um und fahren die 35km gut ausgebaute Piste zum Lago Desierto. Schöne Berghänge mit bunt gefärbten Südbuchensträucher- und Wälder säumen unseren Weg. Viele der Berge sind ganzjährig verschneit oder sogar vergletschert. Obwohl heute Sonntag ist, sind nicht mehr so viele Leute unterwegs und so können wir öfter anhalten und unsere Fotos machen. Die Fahrt hierher hat sich voll gelohnt. So sind wir am Ende des Tages zufrieden, auch diese Seite des Parks besucht zu haben.



25.03.2023 Wanderung zum Plieque Tumbado 1490m:

Von El Chaltén wandern wir zunächst moderat in Richtung Laguna Toro. Später zweigen wir ab und tauchen in einen wunderschönen Südbuchenwald ein. Jetzt im Herbst sind die kleinen Blätter wunderschön bunt gefärbt. am Ende des Waldes geht es bergan und später steil zu unserem Ziel, den Plieque Tumbado, 1100m Höhenmeter vom Ort aus. Hier werden wir mit einer fantastischen Aussicht auf Fitz Roy und Cerro Torre belohnt. Man könnte sagen hier hast du die schönste Rundumsicht im Gebiet von El Chaltén. Das Wetter ist schön, sogar der Wind macht heute eine Pause. Am Schluß lassen sich sogar noch Andenkondore sehen. Majestätisch fliegen sie daher.



19.03. - 21.03.2023 Drei Tage Wanderung vorbei an Cerro Torre und Cerro Fitz Roy:

Wir packen unsere Rucksäcke mit Zelt und Verpflegung für drei Tage. Eingeplant sind zwei Übernachtungen im Zelt. Das Wetter wird mitspielen, hier in Patagonien nicht immer die Regel.

Wir starten in El Chaltén und steigen den Steig zur Laguna Torre auf. Es sind viele Wanderer unterwegs, man merkt es ist noch Wochenende. Am Mirador Torres gibt es den ersten Ausblick auf den Cerro Torre. Es geht weiter, vorbei an Südbuchen, die sich mittlerweile bunt verfärben. Schließlich haben wir hier schon Herbst. Der Kontrast zur übrigen Landschaft ist sehr schön. Nach drei Stunden kommen wir im Campamiento Agostini, dem ersten Zeltplatz in einem Wald an. Wir stellen unser Zelt auf und ein kleiner Imbiss am Abend ist schnell verzehrt. Anschließend noch ein Besuch an der Laguna del Torre. Es wird langsam kühl und so verziehen wir uns ins Zelt. 

In der Nacht beißen sich Mäuse durch unser Zelt, durchlöchern Monikas Isomatte und fallen über unser Essen her. Somit wird es für Monika eine kalte Nacht, die Isolation vom Boden ist nicht mehr gegeben.

Ich stehe vor Sonnenaufgang auf um an der Laguna Torre den Sonnenaufgang zu fotografieren. Die Aussicht auf den Cerro Torre mit seinen Trabanten ist herrlich. Außerdem liegen Eisbrocken im See, die sich von den Gletschern gelöst haben.

Nach dem Frühstück geht es weiter. Ein Stück zurück an einem Bach flicken wir die Isomatte von Monika. Danach geht es steil hoch zu den Lagunen Hija i Madre. Dort sind ebenfalls schöne Buchenwälder und Moorlandschaften am Wegesrand. So kommen wir bei schönem Wetter am Campamiento Poincenot an. Hier schlagen wir wiederum unser Zelt auf. Es ist später Nachmittag. Wir kochen uns unser Abendessen, es gibt Huhn mit Nudeln und Sahnesoße. Die Trekkingkost ist gut genießbar.

Nach einer kalten Nacht klingelt bei mir um 6:00 Uhr der Wecker. Ich mache mich fertig und stolpere mit der Stirnlampe den Aufstieg zur Laguna de los Tres hoch. Von hier hat man eine tolle Aussicht auf den Fitz Roy. 

Einige Frühaufsteher sind hier um das spektakuläre Schauspiel zu sehen. Später steigt Monika auch hier hoch. Ich packe zwischenzeitlich das Zelt zusammen und gemeinsam marschieren wir vorbei an der Laguna Capri nach El Chaltén zurück. Drei wunderbare Wandertage haben wir hinter uns. Die verlorenen Kalorien frischen wir in einem Restaurant bei Lammeintopf und Cannelloni auf. Danach lassen wir es uns am Campingplatz El Relincho mit einer warmen Dusche gutgehen.



13.03 - 18.03.2023 El Calafate nach El Chaltén:

Vom Painepark aus kommend, fahren wir die Straße nach El Calafate. Auf der Fahrt hierher ist das Wetter bewölkt, macht aber nichts. In El Calafate gehen wir auf den Campingplatz El Niriguao. Eine längst fällige Dusche ist hier angesagt. Danach geht es durch den Ort mit seinen hübschen Auslagen, für jeden was dabei. Ein Geschäft mit tollen Wollpullover- und Jacken hat es uns sehr angetan. Wir werden aber überlegen, ob das Budget ausreicht. Ein Besuch der Laguna Nimetz, vor fünf Jahren mit sehr vielen Vögeln, ist diesmal wegen heftigem Wind weniger interessant.

Wir machen uns auf zum Lago Roca, einem See in der Nähe des Perito Moreno Gletschers. Dort gibt es nach 15 km Pistenfahrt ebenfalls einen Campingplatz, der bisher seinesgleichen sucht. Joshua weist uns in die Regularien des Platzes ein und wir verbringen dort einen sehr schönen Tag in Ruhe und Abgeschiedenheit.

Anderntags geht es zum Perito Moreno Gleicher, der hier ebenfalls vom Hielo Continental, dem Innlandeisfeld, in den Lago Argentino, einem der größten Seen in Südamerika, mündet. Wir lassen uns Zeit und spazieren zweimal den schön angelegten Panoramaweg entlang, immer mit Blick auf die gewaltige Eiswelt des Gletschers. Am Parkplatz begegnen wir Paola und Stefano aus Italien, die in Montevideo mit uns ebenfalls ihr leergeräumtes Wohnmobil entgegengenommen haben. Es gibt einiges zu erzählen und kaum sind sie weiter, kommen Nico und Elli, die wir ebenfalls schon mehrere Male getroffen haben. Der nächste Plausch folgt stetem Fuß. Danach nehmen wir Abschied vom Gletscher und kehren zurück nach El Calafate. Wir kaufen uns unsere Pullover, war doch klar bei den tollen Teilen. 

Nun wollen wir nach El Chaltén, der Bergsteigerhauptstadt in Argentinien. Hier stehen die Superberge Cerro Torre und der über 3400 m hohe Cerro Fitz Roy. Diese beiden Kletterberge, natürlich auch die weniger bekannten Felsen in der Gegend, sind klettertechnisch mit die schwierigsten weltweit. Nicht nur die hohen Schwierigkeitsgrade, sondern auch das extreme Wetter machen diese Berge zu einer großen Herausforderung der besten Kletterer. 

In El Chaltén stellen wir uns an unterschiedlichen Stellen hin, alles ist locker dort. Es sind noch viele Touristen hier, aber die Señorita in der Wäscherei meinte das Ende des Monats die Winterzeit anbricht und der Rummel ein Ende hat. So bereiten wir uns auf unsere dreitägige Wanderung mit zwei Zeltübernachtungen vor. Es geht zur Laguna Torre am Cerro Torre und zum Campamiento Poincenot am Fitz Roy. Schauen wir mal wie es wird.



04.ß3. - 12.03.2023 Puerto Natales - Parque Nacional Torres del Paine: 

Wir fahren bei schönem Wetter nach Puerto Natales am Pazifik. Unterwegs kreisen acht Condore am Himmel - tolles Spektakel. Leider haben wir unsere Kameras nicht griffbereit.

In Natales lassen wir unseren Nepomuk waschen und geben die Wäsche zum Waschen. Wir stellen uns am Fjord La Ultima Esperanza, die letzte Hoffnung, hin und verbringen dort den Nachmittag. Später zum Abend hin machen wir die Fotos von der alten Mole, wo sich die Komorankolonie niedergelassen hat.  Ein wunderbarer Blick auf die Cordillera de Sarmmiento im Hintergrund. Zur Übernachtung fahren wir etwas außerhalb des Ortes. Anderntags, wieder Regen, bummeln wir durch Natales. Montags holen wir unsere Wäsche ab. Anschließend essen wir zu Mittag  und kaufen für die Weiterreise ein. Schlußendlich entscheiden wir uns für Ende März mit der Fähre von Puerto Natales durch die Chilenischen Fjorde bis nach Puerto Yungay zu reisen. Somit haben wir nun genügend Zeit, die kommenden Nationalparks in Ruhe zu erwandern.

Den Parque Nacional Torres del Paine betreten wir durch die Puerta Serrano mit wunderbarem Blick auf die Paine Gebirgsgruppe.Den Park kennen wir von unserer Reise vor fünf Jahren. Wir fahren die äußerst schlechte Piste zur Hosteria Grey, wo wir unseren geläuterten Nepomuk abstellen. Ein Besuch auf dem Mirador Ferrier und dem Mirador Lago Grey ist obligatorisch. Vor allem der Blick auf den Lago Grey mit dem mächtigen Greygletscher, der vom südlichen Inlandeis Patagoniens kommend in den See mündet. 

Wir nächtigen am Lago Pehoe, von wo man den eindrucksvollsten Blick auf die Bergkette mit Cerro Paine Grande, den Los Cuernos und Nieto hat 

Eine achtstündige Wanderung zu den Torres del Paine war der Höhepunkt. Natürlich sind viele Besucher unterwegs, aber die herrliche Landschaft entschädigt uns. Die achthundert Höhenmeter  Aufstieg machen uns nichts aus. Das Wetter hält sich auch und so verleben wir den nächsten Tag in völliger Ruhe, was bei uns was heißt. Wir verabschieden uns vom Painepark mit einem Besuch an der Laguna Azul mit toller Landschaft. Auf dem Weg hierher waren viele Guanakos und knorrige Südbuchen.Hier ist man fernab vom Rummel und wir genießen die letzten Stunden im Park.



 25.02. - 03.03.2023 An der Magellanstraße: 

Von Tolhuin kommend, übernachten wir nochmal an der Cabo Auricosta. Das Wetter ist ziemlich trostlos. Bei der Weiterfahrt am nächsten Tag, es stürmt ziemlich stark, haben wir an unserer Dachluke einen Sturmschaden, der repariert werden muß. Ein freundlicher Tankwart empfiehlt uns die Werkstatt von Hugo. Er und sein Sohn lassen alles liegen und stehen, damit sie uns die Dachluke reparieren können. Typisch südamerikanische Freundlichkeit! Weiter geht es nach San Sebastián über die Grenze nach Chile. In Richtung Porvenir biegen wir auf eine Schotterpiste ab und fahren die fünf Kilometer zum Parkplatz am Parque Pingüinera Rey, wo wir Helmut und Annette aus Forchheim kennenlernen. Anderntags besuchen wir Königspinguine, die hier eine kleine Kolonie bevölkern, übrigens die einzige außerhalb des subpolaren Gebietes. Wir erhalten interessante Infos über die Tiere.

Die Fahrt geht weiter nach Bahia Costa. Leider geht die Fähre wegen des Sturmes heute nicht mehr hinüber aufs Festland.  So suchen wir uns ein Plätzchen zum Übernachten, das letzte Mal auf Feuerland und plaudern im Womo mit Helmut und Annette.

Es geht nach Punta Arenas an der Magellanstraße. Leider ist auch hier das Wetter schlecht. Wind, Regen und kalte Temperaturen. Im Restaurant Okusa, wo wir schon 2017 gegessen haben, stillen wir unseren Hunger. Es ist immer noch gut dort. Durch die Magellanstraße, die den Atlantik mit dem Pazifischen Ozean verbindet, wird Punta Arenas häufig von Expeditionsschiffen angefahren, die u. a. auch zum Südpol aufbrechen. Ebenfalls kann man in der Altstadt viele historische Gebäude anschauen.

Wir lassen uns von Orlando die Gasflasche füllen, denn frieren möchten wir nicht. Ist es doch immer kuschelig warm in unserem Nepomuk. Am Ende verabschiedet sich Punta Arenas von uns mit einem Regenbogen, schöne Geste!

Eine Wanderung zum Faro Isidro beginnt am Ende der Fahrstraße nach Punta Árbol. Vier Kilometer sind es dann noch zum letzten Leuchtturm auf dem südamerikanischen Festland und immer die Magellanstraße im Blick. Ein tolles Gefühl hier zu stehen.

Morgen geht es weiter nach Puerto Natales  am Pazifik und von dort in den Parque Nacíonal Torres del Paine. Dort erwarten uns weitere Abenteuer.



23.02. - 25.02.2023 Gebiet der Estancia Haberton - Tolhuin: Von Ushuaia fahren wir zurück auf der Ruta 3 und 50km Piste bis zum Gebiet der Estancia Haberton: Die Landschaft ist Feuerland pur, ebenfalls das Wetter. Regen, Wolken und Sonne lassen die wunderbare Landschaft in immer anderen Farbtönen erscheinen. Südbuchenwälder, verknorrte Bäume und kleine Lagunen wechseln sich ab. Am Beaglekanal stellen wir uns hin und verbringen zwei äußerst ruhigeTage, in denen uns nur ein französisches Pärchen mit ihrem Toyota begegnen. Danach heißt es endgültig Abschied nehmen vom südlichsten Punkt unserer Reise.  Jetzt geht es für lange Zeit nur nach Norden. Wir fahren ins nette Örtchen Tolhuin, mit toller Bäckerei und nächtigen am Lago Fagnano.



16.02. - 22.02.2023 Parque Monte Leon - Ushuaia - Parque Nacíonal Tierra del Fuego:

Weiter geht es über die Ruta 3 zum Parque Monte Leon. Wir melden uns an und fahren wieder eine Piste, ca. 20 Kilometer zum Stellplatz. Hier im Park kann man Pinguine, Kormorane, Seelöwen und mit viel Glück Pumas sehen. Pinguine sind deren Hauptspeise hier. Es wäre dann wirklich ein sechster im Lotto sie zu sehen. Ebenfalls ist die Umgebung sehr schön und wir genießen die Ruhe am späten Nachmittag vor unserem Nepomuk.

Anderntags fahren wir zur Pinguinera und Loberia um Tiere zu beobachten. Das Wetter ist aber bewölkt und so fahren wir am späten Vormittag vorbei an Rio Gallegos bis zur Laguna Azul, kurz vor der Chilenischen Grenze. Hier nächtigen wir, morgen müssen wir zweimal Grenzformalitäten erledigen.

Bei Monte Aymond fahren wir das erste Mal nach Chile rein. Mittlerweile routiniert, erledigen wir die Formalitäten. Die Chilenen kontrollieren im Auto ob wir frisches Gemüse, Obst, Eier oder Fleisch mit uns führen. Diese Produkte sind aus hygienischen Gründe verboten einzuführen. Und sie sind da pingelig. Dann, in San Sebastián, geht es wieder nach Argentinien. In Capitania de Puerto setzen wir über die Magellanstrasse nach Feuerland über. Pampalandschaft mit Guanakos weichen Lagunen und Südbuchenwälder. Wir sind auf Feuerland angekommen. Vorbei am Lago Fagnano und Tolhuin erreichen wir am Nachmittag Ushuaia, die südlichste Stadt der Welt. Nach einem Bummel stellen wir uns an den Beaglekanal. Anderntags fahren wir in den Nationalpark Feuerland. Hier halten wir uns drei Tage auf. Wir verbringen die Zeit mit kleinen Wanderungen bestaunen die schöne Landschaft. Leider ist das Wetter die letzten Tage nicht so gut. Morgens Regen und erst am Mittag besser. Mit dem Besuch im Postamt im Park, beenden wir diesen Abstecher. Ein Museumsbesuch in Ushuaia in dem die Ureinwohner Feuerlands und die Tierwelt ausgestellt sind, sowie notwendige Anschaffungen und Einkäufe prägen den letzten Tag in der Stadt. Jetzt heißt es Abschied nehmen. Es geht weiter zur Estancia Haberton.



15.02.2023 San Julián: Von Puerto Deseado fahren wir nach Jaramillo in den Parque Nacional Monumento Bosques Petrificado, ein langer Name. Auf Deutsch: Zu den versteinerten Bäumen. Vor ca. 150 Mio. Jahren wurden hier bei Vulkanausbrüchen die Bäume durch Vulkanascheregen eingeschlossen, erhitzt und durch die Abkühlung versteinert. Dies geschah in der Kreidezeit. Damals lebten noch Dinosaurier, welche sich an den Blättern der Bäume satt fraßen. Eine spannende Vorstellung. Das Ganze umgeben von einer großartigen Landschaft, allerdings ist die 50 Kilometer lange Schotterpiste hierher stark gewöhnungsbedürftig. Dem Himmel sei Dank, haben wir im letzten Sommer in Zakar's Werkstatt in Heilbronn stärkere Stoßdämpfer einbauen lassen. Diese machen sich positiv bemerkbar. Nach dem Besuch im Park fahren wir die Piste zurück und über die Ruta 3 nach San Julián, wo im Jahr 1520 der erste Weltumsegler Hernando Magellan überwinterte. Sein Schiff Victoria, er hatte mehrere in seiner Flotte, kann hier in einer originalen Nachbildung besichtigt werden. Auf dem Platz am Centro Historico schlagen wir unser Nachtlager auf.



07.02. - 14.02.2023 Ruta 3 gen Süden : Die erste Tour auf die Halbinsel Valdés geht über 70km Schotterpiste zur Punta Norte. Dort hofften wir u. a. Orcas zu sehen. Hier machen diese Tiere eine einzigartige Jagdmethode auf Seelöwenbabies, nämlich das Anlanden während der Hochwasserphase. Dieses Verhalten wird nur hier von Orcas praktiziert.

Auf der Fahrt dorthin begegnen uns Guanakos, Nandus, Maras und andere Tiere. Auch Gürteltiere sind zu sehen, zum fotografieren allerdings zu weit entfernt. In Punta Norte sehen wir Seeelefantenkühe, die Bullen sind schon wieder auf dem offenen Meer, Seelöwenkolonien aber leider keine Orcas. Schade. Dennoch ist es ein Erlebnis wieder nach fünf Jahren an diesem Ort zu stehen. Die kleinen Seelöwenbabies entschädigen uns und wir genießen stundenlang die Tier- und Vogelwelt. 

Anderntags fahren wir ebenfalls viele Kilometer Schotterpiste nach Punta Delgado, Caleta Valdés und Punta Cantor. Auch hier beobachten wir die schöne Aussicht und Tierwelt. Es ist ziemlich warm, wir haben nicht mit der Hitze gerechnet, die uns schon seit Montevideo begleitet. 

Am Abend übernachten wir nochmal in Puerto Piramides bevor es dann weiter geht.

 

Weiter geht es nach Trelew. Hier besuchen wir das Paläontologische Museum. Hier steht das Skelett des größten Tyrannosaurus weltweit. Sehr schön angelegt und neben spanisch teilweise in englisch erklärt.

Wir fahren nach Playa Unión, nicht weit von Trelew zum Strand. Hier sind viele Leute, die den Nachmittag nach der Arbeit genießen. Viele haben ihren Sonnenschirm dabei, die Kühlbox sowie der Mate-Tee sind obligatorisch. Wir suchen uns ein nettes Plätzchen zum Übernachten, welches wir mit der IOverlander App finden. 

 

Auf der Fahrt nach Camarones, besuchen wir Punta Tombo, wo sich die größte Magellanpinguinkolonie befindet. Dort kann man vorbei an den Nestern der Tiere spazieren, jedoch ist der Weg klar vorgegeben um diese nicht zu stören. Viele Jungtiere, mit ihrem Federflaum sehen aus wie Plüschtiere. Sie werden, obwohl schon stattlich entwickelt, von den Eltern noch gefüttert.

Abends kommen wir in Camarones an und nach dem Tanken fahren wir ans Meer zum Übernachten. Weit und breit keine Seele, totale Ruhe, nur das Meer rauscht. Einfach schön.

Anderntags machen wir einen Ausflug nach Cabo dos Bahías. Dort gibt es ebenfalls eine Pinguinkolonie- hier wandert man fast alleine an den possierlichen Tieren vorbei. Tolle natürliche Umgebung mit Guanakos und Nandus als Wegbegleiter.

 

Über Comodoro Rivadavia, Caleta Olivia und Fitz Roy fahren wir den ganzen Tag bis Jaramillo. Bei einer älteren Dame stranden wir auf einem netten Campingplatz. Nach der Einweisung durch Señora kochen wir unser Abendessen und gehen schlafen.

 

Nun geht es weiter nach Puerto Deseado. Hier in dem kleinen Dorf wollen wir uns die Vogel- und Tierwelt anschauen. Felsenpinguine, Seelöwen, Kormorane - hier vor allem der Red Leg Cormoran, kann man beobachten. Leider ist die See zu stürmisch für die Überfahrt zur Pinguininsel, keine Felsenpinguine. Dafür machen wir eine sog. Ria Tour. Hier in Puerto Deseado mündete vor langer Zeit der Rio Deseado ins Meer. Gespeist wurde der Fluß vom Lago Buenos Aires, seinerseits gespeist vom Gletschereis des Hielo Continental, dem größten Inlandeisfeld ausserhalb der Pole. Durch Erdverschiebungen trocknete der Rio Deseado aus, das Meer konnte ca. 42km ins Landesinnere fließen und legte somit eine neue Umgebung für Meerestiere an. Roxanne, die uns auf der Fahrt begleitete, erklärte uns viele Einzelheiten über das Verhalten und die Lebensweise der Tiere.



27.01. - 06.02.2023 Puerto Pirámides: Viele Tage haben wir in Atlántida auf unser Fahrzeug warten müssen. Am 31.01. fahren wir nach Montevideo zum Hafen, um unseren Nepomuk in Empfang zum nehmen. Wir hatten von Reisenden gehört, daß auf dem vorherigen Schiff Fahrzeuge ausgeräumt wurden, also Ausrüstung geklaut und die Fahrzeuge z. T. beschädigt wurden. Wir waren ziemlich angespannt ob dies bei uns auch der Fall sein sollte. In den einschlägigen Reiseblogs ließt man immer wieder davon. 

Leider wurden auch wir nicht verschont. Alle Fächer waren durchwühlt, das Fahrzeug verschmutzt und es fehlten einige Gegenstände, andere Reisende hatte es ebenfalls erwischt.

Wir fuhren, nachdem wir den Schaden im Hafen gemeldet hatten, wieder zurück nach Atlántida. Anderntags war erst einmal die Reinigung von Nepomuk angesagt. Danach haben wir unsere komplette Ausrüstung gesichtet und die fehlenden Sachen gelistet. Es kam einiges zusammen. 

Nun schauen wir nach vorne, wollen wir uns die Reise davon nicht verderben lassen. Wir tanken voll, füllen unsere beiden Gasflaschen, kaufen ein und schlafen die letzte Nacht bei Jan und Marieke. Es hat uns hier gut gefallen, wir konnten die ersten Tage Südamerika in Ruhe genießen. Hier haben wir nette Leute kennengelernt: Jan, Marieke, Phil und die gute Seele Estebán. Bei Hunden, Katzen, Pferden und einem Schwein lernten wir einiges über Uruguay und mit Phil frischten wir unsere Spanischkenntnisse auf. Nun heißt es Abschied nehmen mit Kurs auf Argentinien.

Der erste Grenzübergang ruckelte noch ein wenig, aber nette Grenzbeamte wünschten uns am Ende eine gute Fahrt. Wir fahren über den Grenzfluss Rio Uruguay nach Argentinien.

Die kommenden vier Tage fahren wir über Zarate vorbei an Buenos Aires und weiter über die Ruta 3, die in Ushuaia an der Lapataiabucht endet. In Bahia Blanca tauschen wir unsere ersten Pesos im Western Union Büro. Endlich Kohle in der Tasche. Weiter über Viedma, hier sehen wir durch Zufall einen jungen Puma, und Puerto Madryn hierher.

Uns fällt auf, daß Argentinien eine ganze Ecke ärmer ist als Uruguay. Die sehr hohe Inflation verstärkt dies noch. Das sieht man den Straßen, aber auch den Häusern an. Trotzdem sind auch hier die Menschen unwahrscheinlich freundlich. Auch wenn wir mit unserem spanisch nur langsam in die Gänge kommen, sie haben Zeit. Tranquillo, tanquillo oder besser gesagt mañana, mañana.

Hier in Puerto Pirámidis dem Eingang zur Peninsula Valdés landen wir auf dem Campingplatz. Auf der Halbinsel Valdés wollen wir Pinguine, Seelöwen, Seeelefanten und natürlich die Orcas in Punta Norte sehen. Es gibt hier auch Maras und Guanakos. Ob es uns gelingt erzähle ich euch beim nächsten Mal.



Atlántida 18.01 - 26.01.2023: Heute gibt es ein kleines Update für die Ungeduldigen unter euch.

Wir warten hier in Atlántida bei Jan und Marieke immer noch auf die Ankunft unseres Nepomuk. Ankunftstag ist morgen, der 27.01., Das Schiff ist auf dem Weg von Zarate, Argentinien, hierher. Da das Wochenende dazwischen liegt, werden wir voraussichtlich nicht vor Dienstag an unser Fahrzeug kommen. Wir machen das Beste draus. Mit Fahrrädern erforschen wir die Gegend, frischen unser Spanisch bei Phil, einem Schweizer der hier lebt, auf. Jeden Tag schwingen wir uns auf die Fahrräder. Einkäufe, Marktbesuche, Strandspaziergänge und ein Besuch in Piriápolis, einem ruhigen Ort am Rio de la Plata, der hier so groß wie ein Meer ist. In der Anlage geht es sehr familiär zu. Jeden Tag kommen und gehen Leute, die hier übernachten oder ein paar Tage Urlaub machen. Wir verpflegen uns hier selbst, Küche mit Herd und Geschirr ist vorhanden. Bier, Wasser, Wein, Eier alles zur Selbstbedienung, aber anschreiben nicht vergessen. Morgen fahren wir mit dem Bus nach Montevideo. Dort versuchen wir im Hafen nach unserem Fahrzeug zu schauen.



15.01. - 18.0.2023 Montevideo: Von Köln fliegen wir mit der Iberia über Madrid nach Montevideo. Der Abschied mit Vanessa und Mutter ist sehr bewegend, sehen wir die beiden jetzt doch für lange Zeit nicht.

Bei schönstem Wetter und angenehmen Flug, landen wir überpünktlich in Montevideo. Die Einreiseformalitäten werden zügig geklärt, nach ein paar Minuten können wir unser Gepäck aufnehmen und mit dem Bus zum Hotel Klee fahren. Hier haben wir uns für drei Tage einquartiert. Rucksäcke aufs Zimmer und sofort erkunden wir die Stadt. Sonntags sieht es tagsüber sehr ausgestorben aus. Wir essen einen Hamburger und gehen weiter bis zur Plaza Independencía mit dem riesigen Reiterdenkmal von General Artigas, einem Nationalhelden Uruguays. Nun wollen wir zurück zum Hotel. Auf einem Platz tanzen die Leute Tango. Hier lassen wir uns nieder und genießen die schöne Atmosphäre. Für die Tänzerinnen und Tänzer ist es das Highlight der Woche. Zwei ältere Damen erklären uns alles - allerdings in spanisch. Unsere erste Lektion.

Der zweite Tag führt uns ins Oficina de Migración. Hier besorgen wir uns das Certificado de Llegada für die Einreise unseres Wohnmobils. Danach schlendern wir zum Hafen und essen zu Mittag in der alten Markhalle bei Don García. Heute ist es sehr heiss, trotzdem macht das Entdecken der Stadt Spass. Vorbei an schönen Geschäften und schmucken Häusern geht es langsam zum Hotel zurück. 

Am nächsten Tag, nach einem tollen Frühstück im Hotel, fahren wir mit dem Bus zum Parque Rodó. Sehr schön angelegt. Übrigens findet man in Montevideo viele schöne Parks, wo man sich ausruhen kann - vielleicht bei einem Eis. Weiter gehen wir zur Playa Ramirez, wo schon viele Leute zum Sonnenbaden hergekommen sind. Von hier hat man eine herrliche Aussicht Richtung Altstadt.

Wir spazieren an der Playa entlang und genießen den herrlichen Kontrast zwischen Stadt und Meer. Mit dem Bus geht es danach wieder zum Hotel. Nachmittags  bezahlen wir im Büro der Reederei Grimaldi die Hafengebühren für unseren Nepomuk. Im Anschluß treffen wir Lukas aus Köln, dessen Fahrzeug ebenfalls auf dem Weg hierher ist. 

Montevideo gefällt uns sehr gut. Eine Hauptstadt ohne Hektik. Die Leute sind freundlich und hilfsbereit. Wir sehen viele hohe- und mondäne Gebäude, leider sind einige nicht mehr bewohnt. Die meisten Leute scheinen über wenig Geld zu verfügen. Man sieht es an den Wohnungen und Häusern, die einen anderen Standard als in Deutschland haben. Leider auch einige Obdachlose, die in Türeingängen schlafen. Dennoch macht die Bevölkerung keinen unzufriedenen Eindruck.

Heute am letzten Tag müssen wir zum Büro von Eduardo Kessler, unserem Agenten für die Hafenformalitäten. Wir haben alle erforderlichen Papiere zusammen und so ist es auch hier nur eine Formsache, alles läuft.

So fahren wir nun nach Atlántida, eine Autostunde von Montevideo entfernt, zu Marieke und Jan. Hier werden wir bis zur Ankunft unseres Womo leben. Wie es uns dort ergangen ist, schreibe ich später. Eins vorweg: Wir fühlen uns schon sehr wohl dort.



 2017 hatten wir während einer Reise durch Patagonien mit Rucksack die Idee, einen längeren Aufenthalt in Südamerika mit unserem Wohnmobil zu planen.

Eigentlich sollte diese Reise schon in 2020 stattfinden,  denn zu diesem Zeitpunkt begann ich mit meiner passiven Altersteilzeit und mußte nicht mehr arbeiten.

Dann, Ende 2019 -  das Wohnmobil war schon so gut wie auf der Fähre, drei Jahre der Planung und das Abenteuer zum Greifen nahe -  wurden wir in letzter Minute von einer Krankheit überrascht.

Anschließend folgte das Coronavirus welches auch nach meiner Reha Reisen in weiter entfernte Länder nicht zuließ 😭.

Nun haben Monika und ich im letzten Frühjahr beschlossen, die Planung für diese Reise wieder aufzunehmen. War es doch unser Traum -  zum Glück nur aufgeschoben und nicht aufgehoben!

 

Viel Organisation war wieder notwendig und einige Regularien hatten sich mittlerweile geändert: Int. Führer- und Fahrzeugscheine beantragen, Gespräche mit Seabridge, die uns das Verschiffen des Reisemobils organisierten, neue Regelungen bei der Einreise beachten, die Autoversicherung in Südamerika anleiern, die wir Dank Claudia von www.abgefahren.info, ziemlich zügig bekamen. Die Vorplanung wurde nochmals überprüft, Routen besprochen und vieles mehr.

Zuspruch bekamen wir von unserer Tochter Vanessa, unseren Wohnmobileltern Lilo und Rolf, vielen Freunden und Bekannten, welche uns bestärkten, diese Reise doch noch durchzuführen. Besonderen Dank schulden wir auch Frau Grabo von der Firma Seabridge, die viele Telefonate und Rückfragen unsererseits über sich ergehen lassen musste. Allen vielen Dank, jedem Einzelnen von euch!!!

Zeitpunkt heute: Bis auf ein paar Kleinigkeiten ist alles geregelt und für die ersten Wochen in Argentinien steht der Plan fix. Jetzt stehen wir in den Startlöchern und können es kaum erwarten. Aber dann sind doch manchmal Gedanken da: Machen wir alles richtig? Bekommen wir am Schluß kalte Füße?

Wir sind fest entschlossen einen langgehegten Traum zu verwirklichen! Vom Reden alleine tut sich da nichts!

Am 16.12.2022 brachten wir unseren Nepomuk nach Hamburg zur Grimaldi Reederei. Am 26.12. legt die Fähre Grande Amburgo mit etwas Verspätung ab und begibt sich auf ihre Reise nach Südamerika, wo sie aller Voraussicht nach am 26.01.2023 in Montevideo, der Hauptstadt Uruguays  eintreffen wird. 

Wir werden am 14.01.2023 nach Montevideo fliegen und unser Wohnmobil dann nach der Ankunft im Hafen abholen. 

Erst einmal geht es nach Argentinien. Hier entlang an der Ostküste zur Peninsula Valdez. Weiter über Punta Tombo, Puerto Deseado und Rio Gallegos. Von dort setzen wir über auf Feuerland mit dem Ziel Ushuaia - der südlichsten Stadt der Welt.

Das ist zunächst der Plan. Wir werden berichten, was es alles zu sehen und erleben gibt.